Kirchseeon:Sicherheit vertagt

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Kirchseeoner Gemeinderäte wollen noch keinen privaten Streifendienst

Von Sophie Burfeind, Kirchseeon

In Kirchseeon wird es erst mal keinen privaten Sicherheitsdienst und auch keine Sicherheitswacht aus ehrenamtlichen Bürgern geben. Die Gemeinderäte beschlossen am Montagabend, dass sie lieber noch einmal in Ruhe in den Fraktionen über das Thema Sicherheit - und was zum Schutz der Bürger getan werden kann - beraten wollen, bevor über das weitere, konkrete Vorgehen der Gemeinde entschieden wird.

Die Beschäftigung eines privaten Sicherheitsdienstes oder die Gründung einer Sicherheitswacht für zusätzliche Streifen durch das Gemeindegebiet standen zur Debatte, weil viele Bürger wegen der Einbruchserien im Dezember bei der Gemeinde ihre Ängste über einen unzureichenden Polizeischutz geäußert hatten. Daher wurde der Wunsch nach weiteren Patrouillen laut.

Der Entscheidung, die Thematik zu vertagen, ging eine rege Diskussion voraus. Einig waren sich die Gemeinderäte lediglich darin, dass das Sicherheitsbedürfnis der Bürger ernst genommen werden müsse. Über das weitere Vorgehen herrschte Uneinigkeit.

Bürgermeister Udo Ockel (CSU) etwa schien dem Einsatz eines Sicherheitsdienstes, um potenzielle Einbrecher abzuschrecken, grundsätzlich nicht abgeneigt zu sein - gab aber zu Bedenken, dass ein privater Sicherheitsdienst mit Kosten um die 200 000 Euro im Jahr sehr teuer sei. Und ob dieser dann den gewünschten Effekt habe, sei ja fraglich. "Ehrenamtliches Engagement können wir sowieso nicht einfordern", ergänzte er. Völlig anderer Ansicht war der ehemalige Polizist Paul Hörl (CSU): "Die Leute müssen selber was tun zu ihrem Schutz. Der wachsame Bürger oder Nachbar ist dabei das wichtigste Bindeglied." Ein Sicherheitsdienst werde kaum einen Einbruch verhindern - aber möglicherweise dazu führen, dass Bürger sich sicherer fühlten und sich nachlässiger verhielten. Manuela Obert (SPD) schlug die Bildung eines überfraktionellen Arbeitskreises zum Thema Sicherheit vor: Darin ließe sich über Möglichkeiten, was konkret unternommen werden könnte, beraten. Auch über diese Option soll das nächste Mal gesprochen werden.

© SZ vom 04.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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