Kirchseeon:Flüchtlinge statt Soldaten

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Ehemaliges Bundeswehrgelände in Kirchseeon könnte bald für Asylbewerberunterkunft genutzt werden

Von Wieland Bögel, Kirchseeon

Leider nicht zu verkaufenscheint das ehemalige Bundeswehrgelände in Kirchseeon zu sein - zumindest nicht an die Marktgemeinde, wie deren Bürgermeister Udo Ockel (CSU) nun bekannt gegeben hat. Im Rathaus bemüht man sich seit mehr als fünf Jahren um den Erwerb des rund 17 000 Quadratmeter großen Areals nördlich der Parkstraße. Eigentlich, so der Plan, sollten auf dem Gelände des 1996 von der Bundeswehr aufgegebenen und später noch einige Jahre als Zoll-Lager genutzten Stützpunktes Wohnungen entstehen. Nun habe die Gemeinde die Verhandlungen um einen Kauf aber ausgesetzt, so Ockel. Grund ist, dass die Eigentümerin des Geländes, die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, mit einem anderen Interessenten ins Gespräch gekommen ist - dem Landkreis Ebersberg. Dieser wolle auf dem Grundstück Asylbewerber unterbringen.

Im Landratsamt will man nicht viel zu den Plänen sagen

Dass es diese Verhandlungen gibt, bestätigt Landratsamtssprecherin Evelyn Schwaiger, dass man das Grundstück überhaupt nutzen werde, sei aber noch nicht entschieden. Denn zunächst müsse man prüfen, ob dort wirklich eine Asylbewerberunterkunft errichtet werden kann. Auch wie groß diese werden soll, sei noch völlig unklar, ebenso wie die damit zusammenhängende Frage, ob der Landkreis das gesamte Grundstück oder nur einen Teil davon nutzen will. Noch offen ist laut Schwaiger auch, in welcher Form der Landkreis das Grundstück von der Bundesanstalt übernimmt, also es etwa pachtet oder gleich kauft. Dies hänge davon ab, "zu welchen Konditionen es zu haben ist". Auch darüber, ob die Initiative zur Nutzung als Asylbewerberunterkunft nun vom Landkreis oder der Eigentümerin ausgegangen sei, möchte man sich im Landratsamt nicht äußern.

© SZ vom 16.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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