Kirchseeon:Erfolgreich die Ernte eingefahren

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Das Symphonieorchester eröffnet den Abend und begeistert sofort. Doch auch die anderen Gruppen überzeugen mit ihrem musikalischen Talent. (Foto: Christian Endt)

Beim Sommerkonzert präsentieren Musiker des Gymnasiums Kirchseeon die Ergebnisse des Schuljahrs

Von Carolin Schneider, Kirchseeon

"Es gibt Stücke, die will man als Musiker - auch als Laie - einfach mal gemacht haben", verkündet Christoph Müller beim Sommerkonzert des Gymnasiums Kirchseeon. "Dazu gehört zum Beispiel die neunte Sinfonie von Beethoven. Aber auch ,Bohemian Rhapsody' von Queen." Diesen Song hätten sich einige Schüler gewünscht. Deshalb hat ihn der Musiklehrer lange und ausgiebig mit dem Vokalensemble, dem Mittelstufenchor und der Schulband geprobt - mit Erfolg: Das Publikum sitzt wie gebannt auf den Stühlen, den Blick auf den jungen Musikern. Diese singen manche Teile sanft, andere mit starken Stimmen. Die Schulband spielt ihre Instrumente rockig und schnell, aber gleichzeitig sehr sauber. Für etwa sieben Minuten entführen die Sänger und Instrumentalisten ihre Zuhörer mit Queen in die 80er Jahre, dann bricht Applaus aus und holt alle wieder zurück in die Realität.

Das Sommerkonzert des Gymnasiums überzeugt mit einem hochwertigem Programm. Die Schüler singen und spielen Stücke aus allen Genres: Klassische Musik ist ebenso vertreten wie Filmmusik oder aktuelle Songs aus Pop und Rock. Mit klaren Stimmen singen die jungen Sänger aus dem Unterstufenchor "Counting Stars" von One Republic und "Hollywood Hills" von Sunrise Avenue. Davor haben sie zusammen mit der Partnerklasse von der Korbinianschule in Steinhöring, in der Kinder mit Behinderungen unterrichtet werden, drei Stücke vom Kinderliederautor Rolf Zuckowski zu Besten gegeben.

Doch es wird nicht nur gesungen in der Aula des Gymnasiums. Schon die Spieler aus dem Wahlkurs Streicher und dem Wahlkurs Bläser, die erst seit Anfang dieses Schuljahres ihre jeweiligen Instrumente spielen, geben ihr Bestes. Auch das VorOrchester zeigt mit fetzigen Stücken, was mit wenigen Jahren Spielerfahrung, aber vielen Stunden Üben zu schaffen ist.

Das große Symphonieorchester schließlich beginnt das Konzert mit festlicher Musik und großem Talent: Bei der "Carmen Suite" von George Bizet fliegen die Finger der Schüler nur so über Saiten und Tasten, als sie die Filmmusik zu "James Bond" spielen, legt sich eine spannungsgeladene Atmosphäre über die Zuschauer. Schließlich wäre es gut möglich, dass im nächsten Moment schwarz gekleidete Agenten das Gymnasium stürmen. Zwischen zwei Stücken verkündet Orchesterleiter Rafael Güter, dass das Symphonieorchester für das Projekt "Klasse Klassik" vom Bayrischen Rundfunk ausgewählt worden sei. Das große Ensemble dürfe mit einem weiteren Schulorchester aus Bayern und Mitgliedern des bayrischen Rundfunkorchesters in München auftreten. "Für uns ist das eine große Ehre und Freude", so Güter. "Vor allem, da die andere Schule ein musisches Gymnasium ist."

Bei einem Stück treten alle Gruppen des Abends gemeinsam auf. Die Musiker auf der Bühne stehen dicht an dicht, viele haben keinen Platz mehr auf dem Podium und platzieren sich mit ihren Instrumenten davor. Sie spielen die ersten Töne von Edward Elgars "Pomp and Circumstance", die Feierlichkeit des Stückes lässt an ein prunkvolles Konzerthaus in England denken. Plötzlich setzen die Chöre, die sich auf den Rängen verteilt haben, ein und ermuntern das Publikum, bei dem majestätischen Stück mitzusingen. "Gänsehaut-Feeling" - so beschreibt Schulleiterin Simone Voit später die Atmosphäre des Abends. Völlig zu Recht.

© SZ vom 27.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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