Manchmal braucht es nur ein Gespräch, um Klärung zu bringen: Die Differenzen um das Kirchseeoner Kinderhaus zwischen Landratsamt und Gemeinde scheinen aus der Welt. Weil die Krippenräume der im Bau befindlichen Einrichtung im ersten Stock liegen und dies im Brandfall Schwierigkeiten mit sich bringen könnte, hatte das Jugendamt zusätzliches Personal gefordert. Bei der Gemeinde war diese Forderung auf Unverständnis gestoßen. Nach einem Treffen der Konfliktparteien am vergangenen Freitag gibt sich Bürgermeister Udo Ockel nun versöhnlich: "Wir haben es stringenter gelesen, als es vom Landratsamt gemeint war." Auch Ulrike Jans vom Jugendamt bestätigt eine Einigung beider Parteien.
Gemeint war es so: Kindertagesstätten beschäftigen per se neben den regulären Betreuern auch noch weitere Arbeitskräfte wie beispielsweise Praktikanten oder Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres. Damit sei der Forderung nach helfenden Händen im Brandfall Genüge getan, so Ockel: "Und dann sind wir beinander."
Die Trägerschaft der Krippe wird mit großer Wahrscheinlichkeit die Johanniter-Unfall-Hilfe übernehmen, die bereits einen Kindergarten und eine Kinderkrippe in Kirchseeon betreibt. Sobald der Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Träger abgeschlossen ist, muss dieser eine Betriebsgenehmigung beantragen, welche das Landratsamt erteilt. "Dann wissen wir es endgültig", so Ockel über die Vorgaben des Landratsamts, "aber ich vermute, wir können damit leben." Auch Ulrike Jans ist optimistisch: "Keine der beiden Seiten hat Sorgen, dass wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen, wenn es so weit ist."
Ursprünglich hätte das Kinderhaus im September 2018 eröffnet werden sollen. Unter anderem wegen baulicher Probleme im Außenbereich verzögert sich die Fertigstellung des Kinderhauses nun um einige Monate. Momentan wird der Keller errichtet. "Wir haben an Zeit aufgeholt", sagt Ockel, "wir hoffen, dass wir bis Weihnachten 2018 aufsperren können."