Großmarkthalle:Getriebe statt Gemüse

Es ist die Zeit der Aprilscherze, als Münchens Fruchthändler öffentlich darüber spekulieren, aus der Großmarkthalle in ein noch nicht existierendes Gewerbegebiet an der A 94 in Vaterstetten umzuziehen. Wie ernst sie es meinen, müssen sie indes nie unter Beweis stellen, die Stadt München gibt im Streit um die Sanierung der Markthallen schließlich klein bei. Ein kompletter Aprilscherz war die Aktion dennoch nicht, neben dem Einknicken der Landeshauptstadt vor den Fruchthändlern hat auch Vaterstetten gewonnen. Die Großmarkthallenpläne geben der Gemeinde Gelegenheit, ein seit Jahren stockendes Vorhaben endlich voranzubringen: die Entwicklung der Flächen nördlich der A 94. Dazu gründen die Gemeinde und ein belgisch-luxemburgisches Immobilienkonsortium eine Gesellschaft. Die Gemeinde bringt die Planungshoheit, die Firma Tauschflächen ein. Die gehen ans Staatsgut Grub, das dafür einige seiner Flächen nördlich der Autobahn hergibt. Bereits im September kann man eine erste Erfolgsmeldung absetzen, angeblich ist BMW an einem Standort in Vaterstetten interessiert. Ob das eine realistische Aussicht oder ein neuer Bluff ist - etwa um für die Gewerbeflächen zu werben - wird sich wohl erst Anfang kommenden Jahres zeigen.

© SZ vom 28.12.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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