Grafing:Musikalischer Fixstern

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Beim Internationalen Jazzfestival 2017 sollen mehr Veranstaltungen in Grafing stattfinden

Von Rita Baedeker, Grafing

Genau in einem Jahr, am 15. Oktober 2017, wird er wieder am abendlichen Horizont aufgehen, der funkelnde Stern des Jazz, der alle Chancen hat, zum Fixstern zu werden. Nach dem überwältigenden Erfolg des internationalen Jazz-Festivals im Oktober 2015 haben die Initiatoren bereits jetzt alle Hände voll zu tun, damit die zweite Auflage der Konzertreihe eine ähnlich positive überregionale Resonanz erfährt wie die Premiere.

Zwar gibt es noch kein fertiges Programm. "Wir haben die meisten Zusagen, aber Verträge sind noch nicht unterschrieben", sagt Frank Haschler von der Musikerinitiative Jazz.Grafing, der sich zusammen mit dem Jazzmusiker und künstlerischen Leiter des Festivals, Martin Zenker, dem Jazzmusiker Josef Ametsbichler in Grafing, dem Verein Altes Kino in Ebersberg sowie der kommunalen Musikschule Ebersberg-Grafing im vergangenen Jahr zur Interessengemeinschaft EBE-JAZZ zusammengeschlossen hat. Daher wolle man noch nicht verraten, welche Stars der Jazzszene dieses Mal dem Landkreis die Ehre geben werden. Fest steht: Die IG wird wieder "kreativen Jazz in großer Vielfalt präsentieren - international, national und regional", sagt Haschler. Spielen werden Größen ihres Fachs, Bands, Orchester, Nachwuchstalente. Es wird Konzerte verschiedener Stilrichtungen geben, Sessions, Workshops, eine Ausstellung, Parties, Electro-Events, Jazzmessen. Das Festival, so Haschler, habe ein eigenes Profil. "Wir verpflichten nicht irgendwelche Musiker, die zufällig in der Nähe sind."

Mit dem Jazz-Festival 2017 wollen die Veranstalter aber nicht nur an den Erfolg von 2015 anknüpfen, sie wollen auch erreichen, dass sich der Zuwachs an Popularität, derer sich diese Musik im Landkreis in den vergangenen 20 Jahren erfreuen konnte, weiter festigt und fortsetzt. Wie sehr die Premiere in den Köpfen und Herzen nicht nur des Publikums, sondern auch der Medien verankert ist, zeigt die Tatsache, dass der Bayerische Rundfunk erneut seine Medienpartnerschaft angeboten hat und das Festival im Programm BR-Klassik bekannt machen und auch darüber berichten wird.

Aufführungsorte sind wieder die Städte Ebersberg und Grafing mit ihren Sälen, Kirchen und Bühnen. Eine Änderung, vielmehr eine Verschiebung des Schwerpunkt, gibt es allerdings: Beim letzten Mal lag Grafing eher am Rande des Geschehens; erste Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) hat dies bedauert. 2017 lautet das Motto: Mehr Grafing! So wird zum Beispiel das Landesjugend-Jazzorchester Bayern unter Leitung von Harald Rüschenbaum das Eröffnungskonzert in der Stadthalle Grafing spielen, im vergangenen Jahr eroberte diese tolle Bigband das Alte Kino Ebersberg. An das Eröffnungskonzert wird sich ein dreitägiger Workshop ebenfalls in Grafing anschließen.

Die Programmplanung für die Zeit von 15. bis 22. Oktober sieht 20 Einzelveranstaltungen vor, darunter mindestens zwölf Konzerte mit professionellen Solisten und Bands nationaler und internationaler Herkunft. In den ersten vier Tagen spielt die Musik ausschließlich in Grafing. Danach werden der Klosterbauhof mit Altem Speicher, Alter Brennerei und dem Bistro Zimtblüte sowie Altem Kino in Ebersberg zum Zentrum des Geschehens.

Geplant sind auch zwei Kirchenkonzerte. Unter anderem wird das Hannes-Clauss-Ensemble Oldenburg zusammen mit einem von Martin Danes geleiteten gregorianischen Chor meditativen Jazz präsentieren. Es wird Sessions, einen Filmtag und ein Crossover-Konzert geben. Der Kunstverein plant in der Alten Brennerei eine Ausstellung von Objekten, welche die Jazzmusik in visuell wahrnehmbare Kunst übersetzt. Die Kosten sollen durch Ticketverkauf, öffentliche Fördergelder und privates Sponsoring gedeckt werden. Der Landrat wird Schirmherr sein. Alles ist auf einem gutem Weg. Blöd nur, dass es bis zum ersten Konzert noch ein ganzes langes Jahr dauert.

© SZ vom 15.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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