Der zunehmende Verkehr, mit dem die Anwohner an der Bahnlinie zwischen München und Rosenheim mit der Fertigstellung des Brennerbasis-Tunnels rechnen müssen, nimmt die Bahn zum Anlass, mit den betroffenen Bürgern ins Gespräch zu kommen. Bei so genannten Dialog-Veranstaltungen in Grafing und Flintsbach soll eine Machbarkeitsstudie vorgestellt werden, die entlang der Bestandsstrecke des Brennerzulaufs Möglichkeiten für mehr Schallschutz untersucht. Initiiert worden war die Studie von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU). Das beauftragte Ingenieurbüro schlägt rund 6500 Meter zusätzliche Lärmschutzwände, innovative Schallschutztechnik und anderen Ansätze für eine optimierte Lärmminderung vor. Die Bestandsstrecke könne damit ein höheres Lärmschutzniveau erreichen, als dies nach den bundesweit geltenden Kriterien des freiwilligen Lärmsanierungsprogramms des Bundes möglich wäre. Damit kommen von 23 000 betroffenen Bürgern knapp 10 000 in den Genuss von zusätzlichem Lärmschutz, so die Mitteilung der Bahn.
Vertreter des Unternehmens und des Ingenieurbüros wollen nun an zwei Terminen die Untersuchungsergebnisse vorstellen und Fragen von Bürgern beantworten. Die Veranstaltungen sind nach einem Marktstand-Prinzip aufgebaut. Während der Öffnungszeiten kann man jederzeit kommen und sich auf Plänen und Infowänden die Ergebnisse im Detail erklären lassen. Anwohner können so nachvollziehen, welche Vorschläge für mehr Lärmschutz es in ihrem jeweiligen Wohnort gibt. Ergebnisse und Anregungen aus diesem Bürgerdialog können so noch in der Studie gewürdigt werden. Außerdem werden interaktive "Lärmschutzstellen" aufgebaut, mit denen per Kopfhörer Zugdurchfahrten und unterschiedliche Schallschutz-Maßnahmen akustisch simuliert werden. Zusätzlich gibt es technische Informationen zum Aufbau und der Funktion von Lärmschutzeinrichtungen.
Die Info-Veranstaltung für den nördlichen Streckenabschnitt, der den Landkreis Ebersberg betrifft, findet am Montag, 17. Oktober, zwischen 15 und 19 Uhr in der Stadthalle Grafing statt. Für den südlichen Streckenabschnitt können sich die Bürger am Dienstag, 18. Oktober, ebenfalls zwischen 15 und 19 Uhr, in der Alten Post Flintsbach informieren. Besucher sind jederzeit willkommen, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Die Fachleute stehen an Informationsständen für individuelle Gespräche bereit.