Grafing:Grafing in 3D

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So sieht die Bebauung des Grafinger Baywa-Geländes mit einem 3D-Tool aus. (Foto: Stadt Grafing/virtualcitySYSTEMS)

Ausschuss beschließt Onlineangebot für mehr Bürgerbeteiligung

Von Thorsten Rienth, Grafing

Beim Bundeswettbewerb "Zukunftsstadt 2030" war für Grafing und seine Idee von einem Online-Stadtmodell in 3D in der zweiten Runde Schluss. Gegen die Konkurrenz, darunter mehrere 150 000-Einwohner-Städte, zog Grafing als Kleinstadt schlicht den Kürzeren. Begraben wollte man die Idee eines webbasiertes 3D-Stadtmodells in Grafing allerdings nicht, weswegen Stadtverwaltung- und Stadtrat zusammen mit der Grafinger Firma Cadfem dran blieben. Seit der jüngsten Finanzausschusssitzung ist nun auch der formale Beschluss für den Auftakt in Form zweier Online-Angebote da: Das webbasierte 3D-Modell sowie eine Online-Version des Haushalts mit jeweils einer Kommentarfunktion. Bürgernahe digitale Kommunikation lautet der Schlagsatz.

Ziel des 3D-Modells ist zum einen, zukünftige Entwicklungen besser erkennen und Vorhaben besser planen zu können. Ein andermal soll die Webanwendung den Istzustand der Stadt intuitiv erfassbar machen und als Diskussionsgrundlage für allerlei Entwicklungsmöglichkeiten dienen - etwa zur nachhaltigen Stadtentwicklung, zur Verkehrsberuhigung oder zur Renaturierung von Bächen. "Das 3D-Modell soll vor allem ein Informationsportal sein, welches die Darstellung von Projekten verbessern sollte", schreibt die Verwaltung in der Beschlussvorlage. "Einen Bebauungsplan über ein 3D-Stadtmodell anzuschauen ist einfach etwas anderes, als ihn in zwei Dimensionen auf einem Papier zu sehen", erläuterte Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne).

Die Stadt erhofft sich über das Tool eine umfangreichere Beteiligung der Öffentlichkeit an politischen Entscheidungsprozessen, weil man etwa einen neuen Bebauungsplan dann online kommentieren kann. Das ist auch bei der Online-Kommentarfunktion der Haushaltsplanung das Ziel. Grafinger könnten den Haushalt im Internet einsehen und sich dazu zu Wort melden. Gleichzeitig sollen die betreffenden Haushaltsstellen im 3D-Modell verortet sein. Geplant ist, dass das 3D-Modell und die Haushaltsstellenkommentierung im Laufe des nächsten Jahres über die Webseite der Stadt Grafing online geht. In weiteren Schritten könnten etwa die Anzeigen der verfügbaren Gewerbeimmobilien dazukommen oder die Visualisierung des Verkehrsflusses am Grafinger Marktplatz. Dies hätte der Stadtrat jedoch gesondert zu entscheiden.

© SZ vom 18.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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