Grafing:Geheimnisvoll und schön

Passions-Gesänge mit dem "Kammerchor Con Moto"

Außergewöhnliche Kompositionen rund um das "Agnus Dei" erklingen am Sonntag, 9. April, in der katholischen Pfarrkirche St. Ägidius in Grafing. Fast 140 Jahre lang schaffte es der Vatikan, eine Komposition seines Priesters und Sängers Gregorio Allegri fest im Petersdom einzuschließen: Das "Miserere" nach Psalm 51 durfte nur im Vatikan in der Karwoche aufgeführt werden. Abschriften der Partitur waren streng verboten. Bis der 14-jährige Mozart das A-Cappella-Stück 1770 im Gottesdienst hörte - und anschließend aus dem Gedächtnis korrekt niederschrieb und weitergab. Da war der Bann gebrochen, und das einst mythenumwitterte "Miserere" wurde zu einem der beliebtesten Chorwerke der vorösterlichen Zeit. Auch beim Konzert des Kammerchors Con Moto am Palmsonntag, 9. April, in der Grafinger Pfarrkirche St. Ägidius nimmt das meditative und stimmungsvolle Werk eine zentrale Rolle ein. Der Titel des Konzerts "Agnus Dei - Miserere - Da pacem, Domine" verweist auf das Bitten aller Christen um Gottes Erbarmen und um Frieden in der Welt. Komponisten aller Epochen beschäftigten sich mit diesem zutiefst menschlichen Wunsch - so auch der in Estland geborene Arvo Pärt: Seine eindringliche A-Cappella-Motette "Da pacem, Domine" entstand unter dem Eindruck der Madrider Terroranschläge von 2004. Neben diesen beiden Werken gibt es Kompositionen von Felix Mendelssohn Bartholdy, Louis Vierne und Samuel Barber zu hören. Unter der Leitung von Benedikt Haag begleiten Silvan Kaiser (Saxophon) und Thomas Pfeiffer (Orgel) den in Grafing beheimateten Kammerchor in diesem Passionskonzert. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass von 18.30 Uhr an. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

© SZ vom 06.04.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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