Grafing:David gegen Goliath

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Neugegründetes Aktionsbündnis soll Ceta stoppen

Ähnlich wie sich die Region Wallonie in Belgien beharrlich gegen den Riesen Ceta wehrt, soll auch der Landkreis Ebersberg seinen Teil dazu beitragen, das geplante Freihandelsabkommen mit Kanada zu verhindern. Dies zumindest ist das erklärte Ziel des neugegründeten, landkreisweiten Aktionsbündnisses gegen Ceta. Zur Gründungsveranstaltung am Dienstag im Grafinger Kastenwirt erschienen etwa 70 Interessierte - Einzelpersonen, aber auch Vertreter verschiedener Vereine, Parteien und Verbände.

Das Aktionsbündnis will "ein Netzwerk aus Gleichgesinnten schaffen, um effektiver arbeiten zu können", erklärt Rosi Reindl, die Koordinatorin des Projektes. Deshalb suche das Bündnis in den kommenden Wochen gezielt die Zusammenarbeit mit ähnlichen Gruppen in den Nachbarlandkreisen. Außerdem solle natürlich die breite Bevölkerung über Ceta informiert und "gegen das Abkommen mobil gemacht" werden. Hierfür sollen in den nächsten Monaten mehrere Informationsveranstaltungen in dem Gemeinden im Landkreis organisiert werden.

Reindl sieht eine echte Chance, das Freihandelsabkommen zu stoppen. Bereits am vergangenen Freitag wurde dem Bayerischen Innenministerium ein Zulassungsantrag zum Volksbegehren "Nein zu Ceta" mit zirka 85 000 Unterschriften - darunter auch knapp 2000 Unterschriften aus dem Landkreis Ebersberg - übergeben. Sollte es tatsächlich zur erhofften Volksbefragung kommen, will das Aktionsbündnis möglichst viele Stimmen gegen das Abkommen gesammelt haben. Schließlich seien die bayrischen Politiker an das Ergebnis des Begehrens gebunden und müssten dann im Zweifelsfall gegen das Freihandelsabkommen stimmen, sagt Reindl. So könne auch der Zerg Ebersberg mithelfen, das geplante Abkommen zu stoppen.

In Kooperation mit dem Bund Naturschutz findet die nächste Informationsveranstaltung des Aktionsbündnisses gegen Ceta am Mittwoch, 16. November, 19.30 Uhr, im Brückenwirt in Kirchseeon statt. Nähere Informationen gibt es bei Rosi Reindl unter der Telefonnummer (08093) 9055 75 oder per E-Mail an rosi_reindl@gmx.de.

© SZ vom 27.10.2016 / sak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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