Graffiti:Mit Dose und Rose

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Gut besuchte Vernissage von Manuel Preuhsler in der Galerie der SZ-Redaktion in Ebersberg

Von Rita Baedeker

Den jungen Besuchern der Vernissage in der SZ-Redaktion gefallen die Graffitibilder von Manuel Preuhsler (vorne rechts). (Foto: Photographie Peter Hinz-Rosin)

So verwöhnt wurden Besucher einer Vernissage in der SZ-Redaktion Ebersberg noch nie: Bei der Eröffnung der Graffiti-Ausstellung mit Arbeiten des 18-jährigen Forstinninger Schülers Manuel Preuhsler vergangenen Freitag gab es nicht nur Häppchen mit Käse, Buletten und anderen Leckereien - alle zubereitet von Manuels Mama -; auch eine Rose erhielt am Ende jeder Gast aus der Hand des charmanten Künstlers. Aber schließlich war Valentinstag und außerdem Manuel Preuhslers allererste öffentliche Ausstellung. Da durfte das Drumherum gerne ein wenig feierlich ausfallen. Und so untermalten milde jazzige Klänge die Eröffnung. "Das ist Musik von Mama", erklärte Manuel - wohl eine Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf Lautstärke und Durchschnittsalter der Besucher.

Etwa fünfzig Gäste, darunter junge Leute, Verwandte und Freunde des Künstlers, schauten vorbei. Ihr gefielen die Bilder zwar, erklärte die Oma, "aber zu mir passen die nicht so gut". Anders die jungen Besucher. Die zückten synchron ihre Smartphones und fotografierten begeistert die bunten Styles. Auch ein Freund der Familie, der Forstinninger Künstler Charles Christophe Hall, zeigte sich angetan. Das Bild, auf dem sich das Wort "Riot", also "Aufruhr", in großer Zahl und in lateinischer Schrift um die aus den Lettern des englischen Wortes gebildete Figur in der Mitte gruppiert, gefiel ihm besonders gut. Neben Besuchern aus Manuels Heimatgemeinde Forstinning kamen Gäste sogar bis aus Penzberg und Fürstenfeldbruck.

Der Künstler, der im nächsten Jahr Abitur machen wird, erklärte allen geduldig, wie Graffiti entsteht. Dass er beim Malen eine Maske trage, weil die Farbdämpfe nicht ganz ungiftig seien; dass er aus der Intuition heraus male und dass er auch gerne an Autos herumbastele, zum Beispiel an jenem "Wartburg", einem Wagentyp aus der ehemaligen DDR, der in einer Garage in Forstinning steht und dessen Karosserie er auf seine Weise gestaltet hat. Anschauen konnte man sich das auf dem Laptop, den Manuel mitgebracht hatte. Eigentlich hätte er das bemalte Auto gerne nach Ebersberg geschleppt - eine Zulassung hat das Fahrzeug nicht -, aber der Aufwand erschien dann doch als zu groß.

Als Erfolg konnte der Künstler schließlich einen Verkauf vermelden - auf dem kalligrafisch ästhetischen Bild "Gold n' Chrome" klebt ein rotes Schild.

Graffiti in der SZ-Redaktion Ebersberg, Ulrichstraße 1, bis Sonntag, 16. März, geöffnet Montag bis Freitag 10 bis 18 Uhr, Sonntag 11 bis 18 Uhr.

© SZ vom 19.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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