Glonn:Roter Platz versus Halle

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Gemeinderat schiebt Entscheidung zu Sportgelände auf

Von Anja Blum, Glonn

Der Kunststoffbelag am "Roten Platz" in Glonn braucht - trotz einer Reparatur vor zwei Jahren - nun endgültig eine Erneuerung. Das hat laut Bürgermeister Josef Oswald (CSU) eine Besichtigung mit einer Fachfirma ergeben. "Der löst sich immer mehr auf", gerade vor den Toren sei das Material schon bis auf den Asphalt hinunter abgewetzt, erklärte der Verwaltungschef in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Der Grund für den Verschleiß aber ist erfreulich: Der Platz werde einfach sportlich sehr intensiv genutzt - von einer Zerstörung durch feiernde Jugendliche am Abend hingegen sei ihm nichts bekannt, so Oswald.

Ob man den Belag auf dem Platz aber tatsächlich erneuern lassen wird, wird sich erst im Zuge der Haushaltsberatungen entscheiden. Martin Podehl (SPD) nämlich brachte eine Idee im Gemeinderat ein, der seine Kollegen aufgeschlossen gegenüberstanden: Für Podehl wäre der Platz neben der Schule ein idealer Standort für eine zweite Turnhalle, die in Glonn dringend gebraucht würde. "Glonn ist wieder ein ganzes Stück gewachsen", sagte der SPD-Gemeinderat und nannte als Beispiel für die Not der Sportvereine die Basketballer des WSV: Die seien in die Bezirksliga aufgestiegen - und müssten ihre Heimspiele nun in Ebersberg abhalten. Fazit: "Bevor wir jetzt viel Geld in den Roten Platz investieren, sollten wir noch einmal darüber reden, ob an dieser Stelle nicht doch was anderes möglich wäre", so Podehl.

Bürgermeister Oswald und so mancher Gemeinderat zeigten sich zwar sehr skeptisch, dass Glonn die nötigen finanziellen Mittel für einen Hallenneubau aufbringen kann, doch verweigern wollte sich dem Vorschlag niemand. "Mit fehlt zwar die Zuversicht, aber ich wäre sofort dabei", sagte etwa Dritter Bürgermeister Peter Gröbmayr. Und sein CSU-Kollege Georg Empl appellierte an das Gremium, "mal damit anzufangen, weiter zu denken". Letztlich votierten die Gemeinderäte einstimmig dafür, den Auftrag für die Sanierung des Sportplatzes auf die Zeit nach den Haushaltsberatungen zu vertagen - und das Projekt Hallenneubau bis dahin auf seine finanzielle Machbarkeit zu untersuchen.

Den Roten Platz zu sanieren nämlich wäre ebenfalls nicht gerade billig: Das günstigste Angebot beläuft sich auf 52 500 Euro. Darin enthalten wäre eine Erneuerung des Belags am Platz, die Laufbahn hingegen könnte laut Oswald noch mit Reparaturen für weitere zehn Jahre instand gehalten werden. Neuer Kunststoff hingegen habe eine Lebensdauer von mindestens 20 Jahren.

© SZ vom 02.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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