Faschingsgesellschaft:Neuer Obernarr

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Robert Gockner, 49, ist Schmiedemeister und betreibt in Weiding bei Ebersberg ein Schmiedewerk. Seit Kurzem ist der Unternehmer auch Chef der Ebersberger Faschingsgesellschaft. (Foto: Christian Endt)

Robert Gockner will den Ebersberger Fasching retten

Von Laura Heide, Ebersberg

Die Ebersberger Faschingsgesellschaft hat einen neuen Chef: Robert Gockner heißt der Obernarr, übernommen hat der Eigentümer eines Schmiedewerks den Posten von Armin Dachgruber, der 19 Jahre an der Spitze der Ebersberger Faschingsgesellschaft stand und dafür sorgte, dass sich am Faschingsdienstag zuverlässig ein Gaudiwurm durch die Innenstadt schlängelt. "Wie die Jungfrau zum Kinde", so beschreibt Robert Gockner, wie er zu seinem neuen Amt gekommen ist. Hoch motiviert sei er nun, diesen "bunten Event" weiter zu führen, denn schon mehrfach stand dessen Zukunft auf der Kippe.

In der Kreisstadt ist der Faschingszug Höhepunkt der fünften Jahreszeit - allerdings jedes Jahr aufs Neue verbunden mit großem Aufwand für alle Beteiligten. Die viele Arbeit, die nun zusätzlich auf ihn zukommt, wird ihm den Spaß am Feiern aber nicht verderben, davon ist Gockner überzeugt. Es sei nämlich einfach schön dazu beizutragen, dass Jung und Alt gemeinsam feiern.

Was fast nicht geklappt hätte. "Die Personaldecke ist dünn und der Verein war kurz davor, sich aufzulösen", sagt der 49-Jährige. Weil er es aber wichtig findet, sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen und den Umzug am Leben zu halten, hat er sich bereit erklärt, die Nachfolge Dachgrubers zu übernehmen - allerdings nur mit breiter Unterstützung. Seit seinem Amtsantritt habe sich das Team auch schon vergrößert, freut sich der neue Präsident. Er weiß aber auch: "Es ist eine Herausforderung, gerade junge Leute dafür zu begeistern. Auch wenn dafür mal der ein oder andere Samstag geopfert werden muss." Wobei der Fasching keine Frage des Alters ist. Der Schmiedemeister betont, dass jeder willkommen sei und sich gerne einbringen könne. Insbesondere Faschingsfreunde, die sich ein bisschen mit Technik auskennen, sind gefragt, denn in vielen Bereich sei der Fasching durchaus "handwerklich orientiert". Um etwa die Spielstationen für das Faschingsfest der Kinder aufzubauen, sei es von Vorteil, wenn jemand keine zwei linken Hände habe. Um die Faschingsgesellschaft für jüngere Leute attraktiver zu machen, will Gockner die Ebersberger Narren auch in den sozialen Medien bekannter machen.

Der Ebersberger Faschingsumzug beginnt um 14 Uhr. Aufstellung ist um 12 Uhr an der Friedenseiche in Ebersbergs Neubaugebiet. Von dort führt die Route zum Marienplatz, wo bereits der Tanker der Faschingsgesellschaft vor Anker gegangen ist. Schiffstaufe ist um 12 Uhr mittags.

© SZ vom 13.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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