Eröffnung im Juli:Grafing-Bahnhof bekommt wieder einen Kiosk

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Seit Oktober 2017 ist der Kiosk in Grafing-Bahnhof geschlossen, zum Ärger vieler Fahrgäste. Doch bald ist die Neueröffnung geplant. (Foto: Christian Endt)

Eine neue Pächterin schließt die Servicelücke. Sie verkauft Fahrkarten, Zeitungen und auch Kaffee

Von Amelie Hörger, Grafing

Noch sind die Räume hinter den großen Glasscheiben in Grafing-Bahnhof leer. Weiße Wände, keine Möbel und ein staubiger Fußboden. Alles ist komplett ausgeräumt, denn der Kiosk, der zuvor die Räume genutzt hatte, schloss im vergangenem Oktober seine Türen. Das hieß für wartende Fahrgäste nicht nur, dass ihnen die Chance auf belegte Semmeln oder die morgendliche Zeitung verwehrt blieb, sondern auch, dass die einzige nichtautomatische Verkaufstelle für Fahrkarten im Landkreis Ebersberg von nun an geschlossen hatte.

Direkte Folge: Kein Beratung und keinerlei Hilfestellung beim Ticketkauf. Seitdem können alle Fahrkarten nur noch am Ticketautomaten gekauft werden, wo der Kunde zwischen einer Vielzahl an Möglichkeiten wählen muss und in den verschiedenen Kategorien auch schnell mal das falsche Ticket löst.

Dieser Umstand soll nun ein Ende haben, denn, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn bestätigte, wurde nun nach einiger Suche eine neue Pächterin für die Räume gefunden. Ein Kiosk mit angegliederter Verkaufsstelle wird demnächst wieder im Grafinger Bahnhof einziehen und so die Servicelücke schließen, die seit Herbst des vergangenen Jahres im Landkreis besteht.

Der zunächst versprochene Eröffnungstermin am 1. Juli kann allerdings nicht eingehalten werden, denn "vor Übergabe der Räumlichkeiten an die neue Pächterin ist noch ein kleiner Umbau notwendig", erklärte ein Sprecher der Bahn. Im Laufe des folgenden Monats sei die Eröffnung aber geplant. Viele wird diese Botschaft freuen, so auch die 25 Teilnehmer einer kürzlich abgehaltenen Automatenschulung für Senioren durch das Personal der Deutschen Bahn.

Die Option, nur noch an einem Automaten Tickets kaufen zu können, dürfte für jungere Fahrgäste nicht besonders abschreckend wirken. Doch jenen Menschen, die nicht versiert im Umgang mit moderner Technik sind und Wert auf Beratung legen, bereitet die Änderung bisweilen Probleme. Erkennbar ist dies an den zahlreichen Beschwerden, die seit der Schließung aus der Bevölkerung zu vernehmen sind. Das sah man auch an der Automatenschulung. Sie müsse nun immer nach München oder Rosenheim fahren um Beratung zu bekommen, klagte eine Teilnehmerin während der Schulung und erhielt hierfür ein zustimmendes Nicken vieler anderer Teilnehmer. Die Nachricht, sich nicht komplett auf die gerade erlernten Kenntnisse im Bereich des Ticketautomaten verlassen zu müssen, wurde bei den anwesenden Senioren erleichtert und glücklich zu Kenntnis genommen.

Auch die Grafinger Bürgermeisterin Angelika Obermayr (Grüne) zeigt sich zufrieden angesichts der angekündigten Neueröffnung. Viele Leute aus dem Landkreis würden eine Beratung beim Fahrkartenkauf benötigen, unterstreicht Obermayr. Der Kiosk mit angegliederter Verkaufsstelle ist nach Einschätzung der Bürgermeisterin "wirklich total wichtig". Dies gelte nicht nur für den Kauf von Tickets, sondern auch, "um sich in der Früh einfach mal einen Kaffee zu holen".

© SZ vom 27.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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