Energie:Fünf sind genug

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Landrat sieht keinen Präzedenzfall in geplantem Windpark

Die nun wieder intensiver geplanten Windräder im Forst werden nach Auffassung von Landrat Robert Niedergesäß (CSU) kein Präzedenzfall für andere Nutzungen im Waldgebiet sein. Diese Sorge hat man bei der Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst, wo man die Windräder auch aus anderen Gründen kritisch sieht. Der Eingriff in die Natur sei zu groß, um den Nutzen der Anlagen zu rechtfertigen, findet die Schutzgemeinschaft wie auch der Landesbund für Vogelschutz. Im Landratsamt sei man sich dieser Probleme bewusst, so Niedergesäß, man werde die Interessen "sorgfältig abwägen".

Derzeit befasst sich die Untere Naturschutzbehörde mit den Plänen der Firma Green City, bis 2019 fünf 230 Meter hohe Windräder im Nordwesten des Forstes aufzustellen, der zum Landschaftsschutzgebiet gehört. Einen anderen Standort sieht Niedergesäß nicht, wegen der in Bayern geltenden 10H Regel, wonach Windräder mindestens zehn mal so weit vom nächsten Wohnhaus entfernt sein müssen, wie sie hoch sind. Der Landrat macht aber klar, dass es weitere Eingriffe in den Forst, etwa eine Erweiterung des Windparks, nicht geben wird. Ähnlich sieht dies Heinz Utschig, Chef der Staatsforsten Wasserburg, zu denen der Ebersberger Forst gehört. Die neuen Standorte lägen schon so tief im Wald wie es überhaupt möglich sei, so Utschig. Denn der gesamte östliche und südliche Teil des Forstes sind Flora-Fauna-Habitat, eine besonders strenges Schutzgebiet.

Entscheidungshilfe, wie man mit den Plänen zum Windpark verfahren sollte, könnte eventuell aus Hamberg in der Gemeinde Bruck kommen. Hier soll an diesem Donnerstag ein Windrad in Betrieb gehen, das den im Forst geplanten ähnelt. Er gehe davon aus, so Niedergesäß, "dass wir von diesem Windrad lernen können." Etwa wie es den Bewohnern der Umgebung - von denen einige bis vor die Verwaltungsgerichte gezogen sind um die Anlage zu verhindern - nach deren Inbetriebnahme gehe. "Wir werden in den kommenden Monaten sehen, ob sich die Menschen im Umfeld mit dem Windrad arrangieren." Eines ist für den Landrat aber auf jeden Fall jetzt schon sicher: "Es stehen uns interessante Auseinandersetzungen und Diskussionen bevor."

© SZ vom 15.12.2016 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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