Egmating:Groß gegen Klein

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Statt Dorfladen: In Egmating will sich ein Discounter ansiedeln

Von Jessica Morof, Egmating

Ob in der kleinen Gemeinde nun Einkaufsmöglichkeiten fehlen oder nicht, da scheiden sich die Ansichten der Egmatinger. Den Wunsch nach einem Dorfladen, ähnlich dem in Harthausen, haben Ende vergangenen Jahres die ABE-Gemeinderäte mit einem Antrag ins Gespräch gebracht. Eine erste Informationsveranstaltung gab es bereits. Doch die Entscheidung des Gemeinderats, wie es mit der Forderung weitergehen soll, wird sich noch einige Monate hinziehen. Noch wartet man ab, wie die Verhandlungen zwischen einem Discounter und einem Grundstücksbesitzer verlaufen. Am Ende braucht es den neuen kleinen Laden gar nicht mehr.

"Ich bin nicht unbedingt ein Verfechter des Dorfladens", gibt Bürgermeister Ernst Eberherr (CSU/FW) zu. Denn es gäbe bereits ein Geschäft, das diesem Konzept eigentlich schon entspreche. Nur würden das einige Egmatinger aus persönlichen Gründen nicht gerne besuchen. Zweiter Bürgermeister Johann Heiler (ABE) hingegen ist der Meinung, es brauche einen Dorfladen, weshalb er sich für die Informationsveranstaltung des Unternehmensberaters und Dorfladen-Experten Wolfgang Gröll eingesetzt hatte, die im Februar stattfand. Nun liegt der Gemeinde ein erstes Angebot des Beraters vor: Für 10 000 Euro würde er eine Bedarfsabfrage bei den Bürgern durchführen: Wer wünscht sich einen Dorfladen? Wer würde ihn nutzen und wann? Wo sollte er sich am besten befinden? Welches Sortiment wäre gewünscht und wer würde sich - auch finanziell - in das Projekt einbringen? Denn ein Dorfladen wird von den Bürgern selbst getragen und organisiert; meist gründen sie dafür eine Genossenschaft. Theoretisch wäre es möglich, dass Gröll nach der Befragung zu dem Ergebnis kommt, dass sich ein Dorfladen gar nicht lohnt. Die 10 000 Euro müsste die Gemeinde aber trotzdem zahlen.

Über das Angebot des Experten hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung diskutiert. Während sich einige dafür aussprachen, es anzunehmen, waren andere allerdings dagegen. Am Ende entschied man sich, mit der Entscheidung noch abzuwarten. Denn der Gemeinde liegt auch noch ein Angebot eines Discounters vor. Der ist laut Eberherr bereits in Verhandlungen mit einem Grundstücksbesitzer. Und die könnten sich dem Bürgermeister zufolge noch zwei bis drei Monate lang hinziehen.

© SZ vom 07.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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