Ebersberg:Weitgehend friedliche Wiesn

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Nicht nur die Profis, wie hier die Boxer am Grafinger Volksfest, lassen im Bierzelt die Fäuste fliegen. (Foto: Christian Endt)

Auf den Volksfesten im Landkreis gab es heuer in etwa so viele Straftaten wie jedes Jahr.

Von Antonia Heil, Ebersberg

"Zudraht is'" heißt es seit dieser Woche: Mit der Ebersberger Wiesn ist im Landkreis die Volksfestsaison 2016 zu Ende gegangen. Für die Schausteller und Festwirte heißt es jetzt putzen und zusammenräumen - und für die Polizei heißt es, Bilanz zu ziehen.

Insgesamt mussten die Beamten auf den Volksfesten nicht überdurchschnittlich oft einschreiten, und es waren auch nur die üblichen Vorkommnisse zu verzeichnen: Betrunkene pöbelten, prügelten und grapschten, und Langfinger sackten Diebesgut ein. In Grafing hatten die Polizisten verhältnismäßig viel zu tun, in Ebersberg und Hohenlinden dagegen nur wenig. Dieser Trend setzt sich nun schon seit Jahren fort.

Doch woran liegt das? Gerhard Freudenthaler, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Ebersberg, hat auf diese Frage auch keine abschließende Antwort. "Wir vermuten aber, es liegt daran, dass das Volksfest in Grafing im Mai eines der ersten in der Saison ist."

Mitte August hat sich die Feierwut ein bisschen gelegt

Bei der Stadtverwaltung Grafing glaubt man auch, dass das die Ursache ist. Zum Saisonstart kämen nämlich auch viele Leute von weiter her. Mitte August in Ebersberg habe sich die Feierwut dann meistens schon ein bisschen gelegt. Freudenthaler betonte aber, dass die anderen Gäste von den Polizeieinsätzen nicht beim Feiern beeinträchtigt würden.

Wenig Unterschiede im Verhalten der Besucher gebe es bei den Festivitäten im Landkreiswesten, sagt Manfred Winter von der Polizeiinspektion Poing. Bezüglich der Delikte und der Zahl der Polizeieinsätze lägen die Volksfeste in Vaterstetten und Poing eng zusammen. Beide finden mitten in der Volksfestsaison im Juli statt. "Wir hatten Diebstähle, Unterschlagungen, Körperverletzungen und Sachbeschädigungen - genau wie in den Jahren davor auch."

Beide Inspektionen geben an, dass die Kooperation mit den Notdiensten vor Ort immer gut funktioniere, genau wie mit den Securityfirmen. Je nach Bedarf wird auch Verstärkung in Form von Zusatzstreifen oder ganzen Einsatzzügen beordert. Etwa an Tagen mit vielen Besuchern - oder am Grafinger Volksfest, dort sei man generell mit mehr Leuten im Einsatz, sagt Freudenthaler: "Wenn zwei Beamte einem Betrunkenen gegenüberstehen, dann denkt er vielleicht, dass er eine Chance hat, wenn er sie angreift. Bei fünf oder sechs Beamten sieht das schon ganz anders aus."

Die meisten Einsätze gab es auf den Festgeländen selbst, allerdings gab es auch in der Umgebung gelegentlich Bedarf für polizeiliches Einschreiten. Etwa als in Grafing ein Betrunkener auf dem Heimweg vom Volksfest mit seinem Wagen das Tor zum Wertstoffhof durchbrach und erst an einer Wand zum Stehen kam.

© SZ vom 25.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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