Der Landkreis darf sich seit dem 1. Juni ganz offiziell "Gesundheitsregion Plus" nennen. Er wurde in die Reihe der 24 Pilotregionen aufgenommen und erhält dabei auch finanzielle Unterstützung vom Freistaat. Die Entscheidung, sich hier zu bewerben, war im Kreistag umstritten gewesen, vor allem SPD und Grüne hatten bei der ersten Debatte über das Thema Ende April heftige Kritik geübt, weil die unmittelbar Betroffenen - also Ärzte und andere Akteure im Gesundheitsbereich - vor der Entscheidung aus Zeitknappheit noch nicht umfassend eingebunden worden waren. Die Mehrheit entschied sich dennoch für die Bewerbung, und mittlerweile haben auch die regionalen Akteure zugesichert, sich zu beteiligen - wenn für sie kein zusätzlicher Verwaltungsaufwand entsteht. Ziel der "Gesundheitsregion Plus" ist eine weitere Vernetzung des medizinischen Personals und die Optimierung der Gesundheitsversorgung.
"Die Sinnhaftigkeit erschließt sich uns immer noch nicht so ganz", sagte Elisabeth Platzer (SPD) nun am Montag im Kreis- und Strategieausschuss, der sich erneut mit dem Thema befasste. Doch wenn bei den Beteiligten der Wunsch bestehe, eine "Gesundheitsregion Plus" zu werden, werde man dem nicht im Weg stehen. Schaden könne es nichts, ob es etwas nütze, werde man sehen, sagte Reinhard Oellerer (Grüne), der gemeinsam mit Fraktionskollegin Waltraud Gruber aber dennoch erneut seine Zustimmung verwehrte. Thomas Huber (CSU) regte sich wiederholt über die "Kasperltheaterdiskussion" vor ein paar Wochen auf und sagte, die Beratungen mit den Medizinern hätten "letztlich bestätigt, was wir gesagt haben". Die neue "Gesundheitsregion Plus" wird bereits Mitte Juni eine eigene Geschäftsstelle im Landratsamt erhalten, die mit einer halben Stelle ausgestattet wird. Für den Landkreis entstehen bis 2019 jährliche Kosten von 13 000 Euro, vom Freistaat gibt es für die fünf Jahre, auf die das Projekt ausgelegt ist, 133 000 Euro dazu.