Kriminalität:Verbrechen im Landkreis nehmen zu

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Vor allem im Herbst und Winter steigt die Zahl der Einbrüche. (Foto: Bodo Marks/dpa)

Laut aktueller Statistik der Polizei gab es 2014 deutlich mehr Gesetzesverstöße als im Jahr zuvor. Bei den Diebstählen ist der Anstieg besonders hoch, Gewalttaten werden dagegen weniger.

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Kriminalität im Landkreis nimmt zu. Im vergangenen Jahr stiegen die erfassten Straftaten zwischen Anzing und Aßling um 7,3 Prozent. Zu diesem Schluss kommt die nun vorgestellte Sicherheitsbilanz des auch für Ebersberg zuständigen Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote, im Landkreis wurden 2014 gerade einmal 57,4 Prozent aller Gesetzesverstöße aufgeklärt, das sind 1,3 Prozentpunkte weniger als noch im Jahr zuvor.

Grundsätzlich ist das Leben im Landkreis Ebersberg einigermaßen sicher. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Verbrechens zu werden, liegt hier deutlich unter dem bayernweiten Durchschnitt. Der besagt, dass rein statistisch auf je 100 000 Einwohner 5164 Straftaten begangen werden. Im Bereich der Polizeiinspektion Oberbayern Nord sind es lediglich 4205 Straftaten pro 100 000 Einwohner und im Landkreis Ebersberg beträgt der Wert sogar nur noch 3398. Trotzdem ist die Zahl der Gesetzesverstöße von 2013 auf 2014 um 305 Fälle auf 4518 gestiegen. Die meisten davon, nämlich 2541 wurden im nördlichen Landkreis, im Bereich der Polizeiinspektion Poing registriert. Die für den Landkreissüden zuständige Inspektion Ebersberg erfasste 2014 insgesamt 1977 Vergehen. Allerdings hat die Kriminalität im Süden stärker zugenommen, als im Norden. Die Poinger Beamten vermeldeten 2014 gerade einmal 51 Straftaten mehr als ein Jahr zuvor, während die Ebersberger Kollegen 2014 in 254 Fällen mehr ermittelten als im Vorjahr. Allerdings auch mit mehr Erfolg. Denn während 2014 im Landkreissüden 60,7 Prozent aller Straftaten aufgeklärt wurden - 0,5 Prozentpunkte weniger als 2013 - , waren es im Norden nur 54,9 Prozent, was immerhin 2,5 Prozentpunkte weniger sind als noch im Jahr zuvor.

Den größten Anstieg gab es bei den Diebstählen. Diese sind von 1214 im Jahr 2013 auf 1487 im Jahr 2014 gestiegen. Dies liegt vor allem an der Zunahme der sogenannten schweren Diebstähle von 440 auf 646 Fälle. Ein solcher liegt unter anderem bei einem Einbruch vor, wenn sich der Dieb gewaltsam Zutritt zu einem gesicherten Raum verschafft. Weniger stark gestiegen sind die einfachen Diebstähle, hier gab es 2014 mit 841 Fällen 67 mehr als im Vorjahr. Ebenfalls einen gehörigen Anstieg verzeichnen die beiden Inspektionen im Landkreis bei den Drogendelikten. Hier waren es 2014 insgesamt 335 Fälle und damit 132 mehr als ein Jahr zuvor.

Deutlich zurückgegangen sind dagegen die Gewaltverbrechen. Insgesamt 651 Fälle wurden vergangenes Jahr im Landkreis erfasst, das sind 38 weniger als 2013. Besonders stark gesunken ist hier das Risiko, Opfer einer Körperverletzung zu werden. Statt in 472 Fällen wie noch 2013, mussten die Polizisten im Landkreis 2014 deswegen nur noch 409 Mal ermitteln. Auch die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind rückläufig, hier sank die Zahl der Fälle von 894 auf 823, insgesamt 676 Mal wurden 2014 Ebersberger Opfer eines Betruges, ein Jahr zuvor waren es noch 57 mehr.

Durchwachsen ist auch die Entwicklung der Verkehrsunfallstatistik. So gab es im vergangenen Jahr 3197 registrierte Unfälle im Landkreis, der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Im Jahr 2013 hatte es nur 3124 Mal auf den Straßen gekracht, am wenigsten unfallträchtig im vergangenen Jahrzehnt war 2008 mit gerade einmal 2796 Crashs. Allerdings kamen damals insgesamt noch zehn Personen auf den Straßen im Landkreis ums Leben, im vorigen Jahr endeten nur fünf Verkehrsunfälle tödlich. Auch bei der Zahl der Verletzten liegt 2014 mit 607 eher im Mittelfeld, den niedrigsten Wert gab es 2010 mit 554 verletzten Verkehrsteilnehmern, den höchsten verzeichnete man vier Jahre zuvor mit657. Betrunken einen Unfall gebaut haben 2014 insgesamt 46 Verkehrsteilnehmer und damit zwölf mehr als im Jahr zuvor. Ebenfalls zugenommen haben Unfälle mit Radlern - von 107 auf 120 - sowie Motorradfahrern - von 47 auf 56 - und auch bei den Wildunfällen gab es eine leichte Steigerung von 472 auf 481 Fälle. Deutlich abgenommen hat dagegen die Raserei auf den Straßen des Landkreises, 2014 erwischte die Polizei 191 Verkehrsteilnehmer mit überhöhter Geschwindigkeit, 51 weniger als im Vorjahr.

© SZ vom 10.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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