Tag der offenen Gartentür in Ebersberg:Hereinspaziert

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Die Skulpturen schaffen im Garten von Wilma Kloiber in Hohenlinden eine ganz besondere Atmosphäre. (Foto: Christian Endt)

Gießen nach dem Mond, Entspannung am Naturpool und die Heimat der Kräuterschnecke: wie aus einem Garten ein Paradies wird, zeigen Hobbygärtner im Landkreis am 28. Juni.

Es soll ja Leute geben, die nachts aufstehen, weil sie das Gefühl haben, eine ihrer Pflanzen im Garten habe zu wenig Wasser bekommen. Oder die lieber auf Urlaubsreisen verzichten, als ihre heimische Blütenpracht und ihre Gemüsebeete zu lange einem möglicherweise nicht ganz so sachkundigem Verwandten oder Nachbarn anzuvertrauen. Ob die Gartenbesitzer, die am 28. Juni wieder die Öffentlichkeit in ihre verborgenen Paradiese einladen, eine ähnliche Veranlagung haben, ist nicht bekannt. Sicher ist jedoch, dass sie mit gutem Grund stolz auf ihre Gärten sein können. Ein besonderer Schwerpunkt und ein klares Konzept sind Bedingungen, um für den "Tag der offenen Gartentür" ausgewählt zu werden. Und ein gelassenes Naturell schadet vermutlich auch nicht: Immerhin kommen an diesem Tag meist zwischen 700 und 1200 Besucher vorbei.

In diesem Jahr stehen am Sonntag, 28. Juni, von 10 bis 17 Uhr besonders viele Gärten zur Besichtigung offen: 16 Stationen können diejenigen absolvieren, die sich zum Ziel gesetzt haben, alle Gärten zu sehen. Das Spektrum ist weit: Wolfram Franke zeigt am Reitsbergerhof wieder seinen Kreativgarten mit Gemüseraritäten, gleich nebenan demonstriert der Verein für naturgemäßen Landbau und naturgemäße Ernährung, wie Öko-Selbstversorgung aussehen kann. Alte Gemüsesorten, von denen die meisten nicht einmal den Namen kennen, sind dort zu sehen: Scherkraut, Zuckerwurzel, Kerbelrüben und Olivengurken beispielsweise.

Wer seine Kinder zur Gartentour mitnimmt, sollte sich auf jeden Fall den Naturerlebnisgarten am Kindergarten St. Georg in Pöring vornehmen. Neben Teich, Feuerstelle und Baumhaus gibt es hier sogar eine Drachenhöhle. Auch der naturnahe Schulgarten in der Grund- und Mittelschule Alxing könnte Kinder interessieren - schließlich haben Buben und Mädchen wie sie den Garten mit Kräuterschnecke und Gartenteich angelegt. Ein Haus für Kinder haben auch Johanna und Alfons Mayr-Gottmann in ihrem Garten in Forstinning geschaffen, für die Erwachsenen sind wohl eher die Buchsformationen sehenswert.

Natursteine prägen den Landschaftsgarten von Peter und Martina Zeidler in Berganger, Teich und Quelle bringen überdies Frische in den Garten, Rosen und Stauden Blütenreichtum. Wie im Urlaub fühlt man sich auf dem großen Holzdeck am Naturpool, der den Garten von Christine und Gerhard Niedermaier in Purfing prägt. Einen blütenreichen Landhausgarten mit Aussicht zeigen Franz und Eva Bittner in Alxing. Einen sehr ungewöhnlichen Garten präsentieren Hans und Beatrix Bodmeier in Steinhöring: Sie kennen sich hervorragend mit Hauswurz, auch Sempervivum genannt, aus: 1700 Sorten umfasst ihre Sammlung inzwischen. Alles, was kreucht und fleucht, findet im naturnahen Hausgarten von Wilma Kloiber in Hohenlinden Refugium und Nahrungsquelle - das Besondere sind aber die Kunstwerke, die ganz besondere Blickwinkel und Atmosphären schaffen.

Mehr Informationen und die Adressen aller Gärten stehen auf der Internetseite des Bezirksverbands Oberbayern für Gartenbau und Landespflege: www.tag-der-offenen-gartentuer-oberbayern.de. Von hier führt ein Link zu den teilnehmenden Landkreisen.

© SZ vom 01.06.2015 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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