Ebersberg:Starke Nachfrage

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In der Schülerbetreuung wird es im kommenden Jahr eng

Von Jessica Morof, Ebersberg

Plätze in Krippen, Kindergärten und Horten zur Verfügung zu stellen, stellt die Kreisstadt bereits seit Jahren vor Herausforderungen. Auch das kommende Schuljahr 2016/2017 macht da laut Anna Maria Pfleger keine Ausnahme. Es ergebe sich "ein ähnliches Bild wie im Vorjahr", sagte die Kulturamtsleiterin in ihrem Bericht zur Anmeldesituation in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses. Die Nachfrage nach Krippen- und Kindergartenplätzen sei hoch, ein Puffer bleibe der Stadt aber für Zuzüge oder nachträgliche Anmeldungen. Bei der Betreuung der Schulkinder wird es hingegen knapp. Es bleibt abzuwarten, ob bis Herbst alle Anfragen erfüllt werden können.

Im Krippenbereich liegen für das kommende Schuljahr 45 Anmeldungen vor, für die es auch ausreichend Plätze gibt. 34 Familien erhalten den Platz sogar in ihrer Wunscheinrichtung. Damit reichen laut Verwaltung die acht bestehenden Krippengruppen aus; zwei weitere mit insgesamt 25 Plätzen bleiben der Stadt als Reserve im Kinderhaus am Volksfestplatz. Falls Familien während des Kita-Jahres zuziehen, gibt es also noch Möglichkeiten - ein Luxus, der anderen Gemeinden im Kreis nicht vergönnt ist.

Für Kindergartenkinder gibt es insgesamt 391 Plätze in Ebersberg; 130 davon können 2016/2017 neu belegt werden. Damit bedient die Verwaltung alle 124 Anfragen, auch wenn es laut Pfleger nicht immer die Wunscheinrichtung sein kann. Einigen Eltern wurden Plätze in Oberndorf angeboten, die allerdings nur vereinzelt angenommen wurden. In dieser Einrichtung bleibt deshalb die zweite der beiden Gruppen vorerst als Puffer bestehen, falls Familien zuziehen oder Kinder im Laufe des Jahres das dritte Lebensjahr vollenden.

Viel enger gestaltet sich der Spielraum bei der Schulkindbetreuung. Die steigende Nachfrage sei nach wie vor ungebrochen, so Pfleger. 420 Grundschüler gebe es im kommenden Schuljahr; für mehr als 280 von ihnen wünschen sich die Eltern einen Betreuungsplatz. Das sind etwa Zweidrittel. Dieser Wert steige seit Jahren an, so Pfleger, vor allem auch bei der Ganztagsbetreuung: Auf Nachfrage von SPD-Stadträtin Doris Rauscher schätzte die Amtsleiterin, dass etwa 70 bis 80 Prozent der Familien die ganze Woche und die volle Tageszeit buchen - also die maximale Betreuungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen.

Für Schulkinder gibt es drei Gruppen im Hort St. Sebastian, 25 Plätze im Waldhort, 140 in der Schülerbetreuung sowie 16 in der Arche. Letztere könne allerdings nur einen einzigen Schüler aufnehmen, da auch immer mehr Kindergartenkinder längere Buchungszeiten bräuchten. Es entstehen also keine freien Zeiten, die für Schulkinder genutzt werden können. Insgesamt stehen 256 Plätze zur Verfügung - also 24 weniger als nötig.

Teilweise könne der Überhang durch Platz-Sharing in St. Sebastian und im Waldhort ausgeglichen werden. Einige werden auch aufgefangen durch geschicktes Auffüllen der Tagesbuchungslücken. Trotzdem betonte Pfleger, dass die Erweiterung der Schülerbetreuungsräume an der Flossmannstraße über der Turnhalle "dringend notwendig" sei. Bis dahin könnten jedoch noch zwei Jahre vergehen, wandte Marina Matjanovski ein und fragte, ob sich die Verwaltung Gedanken über eine Interimslösung gemacht habe - vielleicht in den freien Räumen in Oberndorf.

Das sei eine Option, gab Pfleger eher verhalten zurück und machte deutlich, dass der Standort für Kindergartenkinder zur Verfügung stehen müsse, wenn Plätze benötigt werden. Außerdem wünsche man sich für die Schüler die Nähe zu den Unterrichtsräumen. Auch Container an der Grundschule kämen nicht infrage, da der Platz während der Bauphase dringend als der Schulhof benötigt werde. Trotz fehlender Übergangslösungen zeigte sich die Amtsleiterin optimistisch, dass bis zum Herbst alle Anfragen erfüllt werden können: "Es wird eng, aber es sieht so aus, dass wir denen, die einen Platz brauchen, auch einen geben können."

© SZ vom 02.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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