Das durchschnittliche Alter von Müttern zum Zeitpunkt der Geburt ihres Kindes ist im Jahr 2015 im Landkreis Ebersberg angestiegen. 32,9 Prozent der Mütter sind sogenannte Spätgebärende, sind also 35 Jahre alt oder noch älter. Verglichen mit dem Jahr 2014 stieg dieser Anteil um 2,4 Prozent. Die Angaben stammen von der Krankenkasse IKK classic, die Zahlen des bayerischen Landesamtes für Statistik ausgewertet hat. Das Durchschnittsalter aller Mütter lag im Jahr 2015 bei 32,7 Jahren und damit höher als im gesamten Freistaat Bayern, wo der Durchschnitt 31,5 Jahre betrug. Die meisten Kinder brachte aber immer noch die Gruppe der 30- bis 34-jährigen Frauen zur Welt: 490 von insgesamt 1.262 Babys.
"Gegen ein spätes Mutterglück spricht grundsätzlich nichts", sagt Klaus Kamitz, Regionalgeschäftsführer der IKK classic, "allerdings steigt statistisch gesehen das Komplikationsrisiko bei Spätgebärenden." So liege das Risiko von schwangerschaftsspezifischen Erkrankungen bei älteren Schwangeren höher und es werde etwas häufiger Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Ältere werdende Mütter sollten deshalb die Vorsorgeuntersuchungen besonders gewissenhaft wahrnehmen.
Rückläufig war hingegen die Anzahl der Mütter, die per Kaiserschnitt entbanden. In Oberbayern ging der Anteil von 35,7 Prozent in 2014 auf 34,3 Prozent in 2015 zurück. Dennoch ist die Quote die höchste in ganz Bayern, insgesamt lag der Durchschnitt im Freistaat bei 31,8 Prozent. "Kaiserschnitte sind bei bestimmten Indikationen und wenn ein Geburtsrisiko für Mutter und Kind besteht lebenswichtig", so Kamitz. Jedoch sollte bei einem normalen Verlauf der Schwangerschaft immer geschaut werden, ob solch ein Eingriff wirklich nötig sei. Ein frühzeitiger Kontakt zu einer Hebamme könne bei der Entscheidung hilfreich sein, zudem vermittelten Geburtsvorbereitungskurse Sicherheit und helfen, Ängste abzubauen.