Ebersberg:Poetische Klangmagie

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Saisonfinale des Ebersberger Klavierzyklus' mit Maria Lettberg

Spätromantisches Saison-Finale: Die schwedische Pianistin und Wahlberlinerin Maria Lettberg stellt beim diesjährigen Abschlusskonzert des Ebersberger Klavierzyklus' des Kulturvereins Zorneding-Baldham poetischen Klavierstücken von Franz Liszt ausgewählte Werke von Alexander Skrjabin gegenüber. Seit ihrer vielfach ausgezeichneten Gesamteinspielung von dessen Klavierwerk (2007) gilt die junge Musikerin, die ihr Studium unter anderem am Petersburger Konservatorium absolvierte, als ausgewiesene Spezialistin für das Oeuvre des russischen Klangmagiers.

Neben Skrjabins dämonischer Sonate Nr. 9 op. 68 ("Schwarze Messe") sowie seinem berühmtesten Poèm "Vers la flamme" erklingt am Sonntag, 29. März, im Ebersberger Alten Kino seine rund sieben Jahre früher entstandene fünfte Sonate op. 53 von 1907 - sein letztes, in traditioneller Tonalität notiertes Werk, das Martina Lettberg mit den seltener zu hörenden Klavierstücken op. 52 und 57 aus derselben Zeit konfrontiert. Aus Liszts italienischen Reisetagebüchern "Années de pèlerinage" interpretiert die Pianistin zwei Klavier-Sonette nach Petrarca und den "Marche funèbre"; dieser wird gerahmt durch das visionäre Spätwerk "Nuages gris" (Trübe Wolken) und Liszts Transkription von "Isoldens Liebestod" aus Wagners "Tristan": die einzige von Liszts Opernbearbeitungen, die sich formal genau an die Vorlage hält, jedoch mit virtuosen Figurationen kongenial an die Klangnuancen der Wagnerschen Orchesterpartitur annähert.

Maria Lettberg wurde in Riga als Tochter eines schwedischen Professors für russische Literatur und einer Mathematikerin geboren, seit einigen Jahren lebt sie in Berlin. Bereits mit neun Jahren debütierte sie mit dem zweiten Klavierkonzert von Ludwig van Beethoven. Ihr Studium absolvierte sie in Sankt Petersburg, Stockholm sowie in Helsinki.

Das Abschlusskonzert des Ebersberger Klavierzyklus beginnt um 17 Uhr, Karten können telefonisch bei Heide Schneider unter (081 06) 221 54 oder aber per Mail an heide.schneider@casa-di-heide.de bestellt werden.

© SZ vom 26.03.2015 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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