Ebersberg:Neue Kraft fürs Carsharing

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Projektgruppe soll personelle Unterstützung erhalten

Autoteilen auf dem Land gilt als schwierige Sache, im Landkreis Ebersberg gelingt es dennoch vergleichsweise gut, das Carsharing voranzutreiben: Ebersberg weist die größte Dichte an Carsharing-Angeboten aller Landkreise in Deutschland auf, das wurde erst im Frühjahr wieder bei einer Messe in Kassel gelobt. Doch die Ehrenamtlichen, die sich für diese umweltfreundliche Art der Fortbewegung einsetzen, geraten nun an ihre Grenzen, weshalb die Pioniere des Carsharing vom kommenden Jahr Unterstützung erhalten sollen: Der Umweltausschuss des Kreistags und der Kreistag selbst haben sich in Vorberatungen bereits dafür ausgesprochen, dass der Kreis von 2018 jährlich 7500 Euro für eine Teilzeitkraft bereitstellt, die die vorhandene Projektgruppe Carsharing unterstützen soll.

"Die Projektgruppe allein kann das nicht mehr stemmen", so Augustinus Meusel, der im Landratsamt für die Wirtschaftsförderung zuständig ist. Die Teilzeitkraft könnte die Kontakte zu den Carsharing-Vereinen in den Gemeinden pflegen, Möglichkeiten der Zusammenarbeit prüfen und auch ein einheitliches Abrechnungsmodell entwickeln. Zudem könnten spezielle Marketing-Maßnahmen in Gang gebracht und neue Projekte angestoßen werden. Unterstützung wünscht sich die Projektgruppe unter der Leitung von Klaus Breindl von den Vaterstettener Autoteilern schon länger. Sie unternahm in den vergangenen Jahren zahlreiche Versuche, dafür Finanzmittel zu akquirieren - beispielsweise beim Umweltministerium oder durch die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben -, doch ohne Erfolg. Nun haben die Kreispolitiker ihre Unterstützung signalisiert, eine letzte Hürde wird die Verabschiedung des Kreisetats zum Jahresende sein. Die Finanzhilfe soll zunächst für einen Zeitraum von drei Jahren gewährt werden.

Die Ziele der Projektgruppe sind durchaus ehrgeizig: Bisher haben etwa zwei Drittel aller Einwohner des Landkreises in ihrer Gemeinde die Möglichkeit, ein Carsharing-Fahrzeug zu nutzen. Bis zum Jahr 2030 soll es Carsharing-Angebote in jedem Ort oder Gemeindeteil mit mehr als 1000 Einwohnern geben. Jeder Einwohner soll auf mindestens zwei Carsharing-Fahrzeuge in einer Entfernung von weniger als 1000 Metern um die eigene Wohnung zugreifen können.

© SZ vom 22.08.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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