Ebersberg:Netzwerk für Hausärzte

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Hans Leonhard Schneider ist neuer Vorsitzender des Ebersberger Hospiz-Vereins. (Foto: Christian Endt)

Der Hospizverein fördert die ambulante Palliativmedizin

Einen geeigneteren Nachfolger für den Vorsitz des "Christophorus-Hospizvereins im Landkreis Ebersberg e.V." hätte Oskar Bergauer kaum finden können: Mit Hans L. Schneider gewann er sowohl eines der Gründungsmitglieder des Hospizvereins als auch einen engagierten Palliativmediziner. "Der Doyen der Palliativmedizin im Landkreis Ebersberg", wie ihn Hans Gnahn, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft im Landkreis Ebersberg, anerkennend nennt, hat darüber hinaus eine Vision für die Zukunft: Schneider möchte das Hospiz- und Palliativ-Netzwerk im Landkreis ausbauen.

Schneider folgt Bergauer auch in anderer Hinsicht: Der einstige Chefarzt der Gynäkologie an der Kreisklinik Ebersberg habe sich vor 18 Jahren "dieses Amt für die Rente auferlegt", erinnert sich Schneider. Er sei zwar noch nicht im Ruhestand. Aber der Chefarzt der Onkologie und Palliativmedizin hat letztes Jahr die ärztliche Leitung der Kreisklinik abgegeben. Die beiden Mediziner verbindet gemeinsames Engagement: "Mit Hilfe des Hospizvereins und der Klinik haben wir eine Palliativstation im Haus einrichten können, in dem seit dreizehn Jahren Palliativpatienten von gut ausgebildetem medizinischen und pflegerischem Personal sowie den ehrenamtlichen Hospizbegleitern des Hospizvereins betreut werden." Weil die ambulante Versorgung palliativer Patienten in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen habe, so Schneider, sei "nach einiger Mühe, dann aber sehr schnell und erfolgreich vor anderthalb Jahren die "Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung" (SAPV) an den Start gegangen." So werde der Landkreis Ebersberg durch die Zusammenarbeit mit der Caritas im Landkreis München-Ost sehr gut versorgt.

In einem nächsten Schritt will der neue Vorsitzende gemeinsam mit der Alzheimer-Gesellschaft im Landkreis Ebersberg, der SAPV und der Palliativstation der Kreisklinik ein Hospiz- und Palliativ-Netzwerk Ebersberg aufbauen. Zwei inhaltliche Schwerpunkte des Netzwerkes werden Angebote für Hausärzte sowie für Pflegeeinrichtungen sein. "Bei 90 Prozent der Probleme, die bei sterbenden Patienten auftauchen, können Hausärzte kompetent handeln", sagt Schneider. Dies wolle das Netzwerk den niedergelassenen Hausärzten in einem 40-Stunden-Modul vermitteln. Bei jedem zehnten Patienten allerdings brauche es Kenntnisse aus der allgemeinen ambulanten Palliativmedizin.

© SZ vom 22.07.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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