Ebersberg:Liebe zum Wald

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Für Anna Fauth hat sich ein Traum erfüllt - die 21-Jährige ist die neue bayerische Waldkönigin.

Anja Blum

Ebersberg - Als sie 15 Jahre alt war, habe sie die damalige Waldkönigin kennengelernt - und die habe ihr sehr imponiert, erzählt Anna Fauth. "Wo die überall herumgekommen ist, und sie hatte sogar eigene Autogrammkarten." Nun ist Anna Fauth selbst zur bayerischen Waldkönigin gewählt worden. Vor allem mit einer selbst verfassten Rede zum Thema Wald gelang es ihr, sich gegen drei Mitbewerberinnen aus verschiedenen Regierungsbezirken durchzusetzen.

Besonders erfreut ist man darüber bei der Waldbesitzervereinigung Ebersberg-München Ost (WBV): "Schön, dass ausgerechnet zu unserem 60-jährigen Bestehen die neue bayerische Waldkönigin aus unseren Reihen hervorgeht", so der Vorsitzende Hans Riedl. Anna Fauth ist die Tochter des WBV-Vorstands Werner Fauth, ein Cousin des Ebersberger Landrats. "Aber Vitamin B hat mir bei der Wahl nicht geholfen, das haben 30 Vertreter aus ganz Bayern so entschieden", bemüht sich die frisch Gekrönte etwaige Vorurteile auszuräumen.

Anna Fauth arbeitet als agrartechnische Assistentin in einem Pharmazieunternehmen. Zusätzlich ist sie nun, wie sie selbst sagt, das "Gesicht der bayerischen Wälder" und wird die nächsten zwei Jahre an allen wichtigen Terminen zum Thema teilnehmen. Das Aussehen ist bei einem derart repräsentativen Ehrenamt wohl nicht ganz unwichtig, "aber es sollte möglichst natürlich sein", sagt die 21-Jährige: Als Waldkönigin trage sie, wie auch manchmal privat, ein traditionelles Seidendirndel. Dazu gibt es ein Zepter, das aus zwölf heimischen Holzarten zusammengesetzt ist, und ein Diadem aus Lindenholz.

Die Liebe zum Wald hat Anna Fauth in die Wiege gelegt bekommen: Ihre Eltern haben zwei Betriebe, einen in Oberpframmern und einen in Aying, mit insgesamt 103 Hektar Forst und 65 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche. "Der Wald, wie wir alle ihn kennen, existiert nicht einfach so. Für sein Wachstum, seine Vielfalt und seinen Ertrag braucht es ständige Pflege", sagt Anna Fauth. Das sei die Erfahrung aus ihrer Kindheit, die sie als Waldkönigin gerne einer breiteren Öffentlichkeit näher bringen wolle. Und auch, dass Holz ein wichtiger nachwachsender Rohstoff sei. "Das moderne Prinzip der Nachhaltigkeit wird in der Waldwirtschaft bereits seit 500 Jahren angewendet. Hier geht es schon immer darum, etwas zu bewahren und weiterzugeben."

Mindestens einmal im Jahr, wenn ihre Eltern Hunderte neue Bäume säen, trägt Anna Fauth selbst zum Kreislauf des Waldes bei. "Beim Pflanzen mache ich immer mit, denn das ist wunderschön."

© SZ vom 04.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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