Ebersberg:Kampf gegen Schlaglöcher und Spurrillen

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Schlaglochpisten gibt es noch genug im Landkreis. (Foto: EBE)

Der Kreis will in den kommenden Jahren mehr in die Instandhaltung seines Straßennetzes investieren

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Der Kreis will in den kommenden Jahren mehr Geld als bisher in die Sanierung und Instandhaltung von Kreisstraßen sowie Geh- und Radwegen investieren. Unter anderem soll die EBE 15 auf dem Abschnitt zwischen Kulbing und der Staatsstraße 2079 wieder in einen akzeptablen Zustand versetzt werden, das wird wohl mit 585 000 Euro zu Buche schlagen. Was genau hier zu tun ist, wird sich aber erst nach einer Bohrkernuntersuchung zeigen. Grundsätzlich muss das Straßenbauamt für die meisten Maßnahmen erst noch eine detaillierte Planung erstellen. Insgesamt werden die Projekte, die bis 2019 in Angriff genommen werden, knapp 2,3 Millionen Euro kosten. Weil der Kreis aber auch Mittel vom Freistaat erwartet, wird er selbst gut 1,9 Millionen Euro zahlen müssen.

Wie schlecht viele Straßen sind, das hatte sich bei einer umfassenden Untersuchung gezeigt, die der Kreis bereits im Juli 2014 in Auftrag gegeben hatte. Mit Kameras, Ultraschall-Sensoren und Laser-Scannern hatten Fachleute alle Kreisstraßen genau unter die Lupe genommen und auf die Suche nach Rissen, Wellen, Spurenvertiefungen und Unebenheiten gemacht. Das Ergebnis war zwar nicht erfreulich, es zeigte, dass an 17 Straßenkilometern eigentlich sofort etwas gemacht werden musste und weitere 28 Kilometer ebenfalls in keinem guten Zustand sind, doch es hilft dem Kreis, bei der Behebung der Schäden systematisch vorzugehen. Das Ziel ist, durchschnittlich mindestens 1,24 Millionen Euro pro Jahr in die Kreisstraßen zu investieren und so innerhalb von 20 Jahren den bestehenden Sanierungsstau abzubauen.

Johannes Dirscherl, der zuständige Sachgebietsleiter im Landratsamt, legte deshalb nun den Kreisrätinnen und Kreisräten im Ausschuss für Umwelt- und Naturschutzangelegenheiten, Landkreisentwicklung, Regionalmanagement, Verkehrsinfrastruktur, Abfallwirtschaft, ÖPNV und Schülerbeförderung (ULV) eine längere Liste vor mit den Projekten, die bereits laufen oder im kommenden Jahr in Angriff genommen werden sollen. So soll die Asphaltdecke der Straße zwischen Haging und Jakobneuharting repariert werden, ein Abschnitt auf der EBE 14 östlich von Egmating mit einem Kilometer Länge hat ebenfalls dringend einen neuen Belag nötig. Das gilt auch für die EBE 14 zwischen Egmating und Neuorthofen, diese Maßnahme wird aber zunächst auf die Warteliste gesetzt. Eine turnusgemäße Überprüfung der Brücke über die Moosach auf der EBE 12 hat gezeigt, dass auch bei dem 51 Jahre alten Bauwerk einiges im Argen liegt: Der gesamte Überbau muss entfernt werden, damit die Abdichtungen erneuert werden können. 200 000 Euro sind hierfür veranschlagt, doch 2016 wird die Maßnahme voraussichtlich noch nicht umgesetzt, sie steht auf der Warteliste.

Umgesetzt werden kann voraussichtlich im Jahr 2016 hingegen eine Querungshilfe in Herrmannsdorf; der Markt Glonn hatte sich eine solche gewünscht. Noch im Anfangsstadium der Planungen steckt ein Geh- und Radweg zwischen Frauenneuharting und Lauterbach, auch hierfür muss der Kreis in der Zukunft aber Geld einplanen.

Insgesamt zeigten sich die Kreisräte mit der Vorschlagsliste zufrieden. Eine Maßnahme stieß hingegen auf Kritik: die Beleuchtung eines Geh- und Radwegs neben der EBE 4, der unter der A 99 hindurchführt. 50 000 Euro sind hierfür eingeplant, dies scheine ihm doch entschieden zu hoch, sagte Philipp Goldner (Grüne). Ein paar Lampen zu installieren, das sollte doch deutlich billiger möglich sein. Frank Ruckdäschel vom staatlichen Bauamt Rosenheim erläuterte aber, schon allein die Verlegung der Stromleitungen an diese Stelle sei teuer. Auch die Planung koste Geld und die Lampen müssten besonderen Anforderungen entsprechen - beispielsweise müssten sie vandalismussicher sein. "Wir wollen es so günstig wie möglich machen", versicherte Landrat Robert Niedergesäß (CSU), der dafür plädierte, die Maßnahme nicht zu verschieben, auch wenn mittelfristig eine Verbreiterung der A99 anstehen und die Unterführung dann ohnehin ausgebaut werden muss.

Der Fachausschuss hat darüber hinaus beschlossen, nicht nur dann tätig zu werden, wenn der Straßenzustand bereits besonders schlecht ist. Die Fachleute sollen auch dann einschreiten, wenn eine Straße nicht mehr griffig ist.

© SZ vom 28.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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