Ebersberg:Jungen Menschen den Weg weisen

Andere dort unterstützen, wo er selbst sich glücklich schätzen konnte: Das war Klaus Wintermanns Ziel, als er in den Ruhestand gegangen ist. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Klaus Wintermann berät Jugendliche auf der Suche nach einem geeigneten Beruf

Andere dort unterstützen, wo er selbst sich glücklich schätzen konnte: Das war Klaus Wintermanns Ziel, als er in den Ruhestand gegangen ist. "Ich habe 42 fantastische Berufsjahre gehabt", sagt der ehemalige Geschäftsführer einer IT-Firma . Das gibt er nun Jugendlichen als Pate beim Katholischen Kreisbildungswerk Ebersberg (KBW) weiter. Das Projekt stellt jungen Menschen ohne berufliche Perspektive während der Schulzeit und im ersten Ausbildungsjahr einen Paten an die Seite. Der berät, zeigt neue Perspektiven auf und lässt sie an seiner Lebenserfahrung teilhaben. Wintermann betreut zwei Jugendliche, einer davon hat voriges Jahr eine Ausbildung begonnen. Wintermann gibt ihnen Nachhilfe in Mathematik und Englisch. Am Anfang der Berufsschule, weiß Wintermann, kommt es immer wieder zu Problemen: "Deshalb begleite ich; damit er nicht gleich vor Frust hinschmeißt." Manche Jugendliche leben in prekären Familiensituationen und haben einiges mitgemacht. Da sei es wichtig zuzuhören: "Ich zeige ihnen, dass da jemand ist, den ihr Leben bewegt." Manchmal bewegt es sogar zu sehr. "Vor knapp einem Jahr war ich an einem Punkt, an dem ich selbst Hilfe gebraucht habe." Als Vertrauensperson erfuhr der 66-Jährige Dinge, die sein Schützling sonst niemandem erzählte. Vom KBW hat er aber Unterstützung bekommen, um das zu verarbeiten. Trotz dieses Erlebnissen sei es eine tolle Aufgabe. Vor allem, wenn die Noten besser werden und die Begeisterung für die Ausbildung wächst. "Es ist eine große Freude, dass ich mithelfen kann, gewisse Nöte zu lindern."

© SZ vom 08.01.2016 / moje - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: