Ebersberg:Im Schwitzkasten

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Das ist das Ziel aller Prüfungsteilnehmer: ein Abschlusszeugnis, idealerweise mit möglichst guten Noten. (Foto: Günther Reger)

Für 600 Realschüler im Landkreis beginnt an diesem Mittwoch die Abschlussprüfung - teilweise in aufgeheizten Turnhallen

Von Marc Dimitriu, Ebersberg

Das Ende ist in Sichtweite, zehn Jahre Schufterei in der Schule können bald mit dem Abschluss belohnt werden. Die Eltern der 600 Realschüler, die in diesem Jahr im Landkreis zu den Prüfungen antreten, hoffen und bangen. Für die Schüler der staatlichen Realschule Vaterstetten, der Lena-Christ-Realschule Markt Schwaben, der Dr.-Wintrich-Realschule Ebersberg, der Dominik-Brunner-Realschule in Poing und des Landschulheims Elkofen in Grafing geht es an diesem Mittwoch endlich los.

Während die einen einfach nur bestehen wollen, jagen andere den Bestnoten hinterher. Für viele fängt nach den Prüfungen das Berufsleben an. Einige haben ihre Ausbildungsverträge schon geschlossen. Andere wissen noch gar nicht, was sie mit der Mittleren Reife machen wollen, und wieder andere werden ihre schulische Laufbahn noch etwas verlängern und an der Fachoberschule das Abitur machen, sofern sie den benötigten Übertritts-Schnitt von mindestens 3,5 in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik im Zeugnis haben. Die zwei Wochen Pfingstferien dürften die meisten daher zum Lernen und nicht für Urlaub genutzt haben.

Doch allzu große Sorgen sollten sich die Schüler und ihre Eltern nicht machen. Schulleiter Eberhard Laspe von der Realschule Ebersberg spricht von höchstens zwei Schülern, die es in der Regel nicht schaffen. Größere Sorgen bereiten ihm allerdings die hohen Temperaturen: "Für Mittwoch sind über 30 Grad angesagt, da wird es in der Turnhalle sehr heiß. Ich leide da mit den Schülern mit, vor allem, weil da die vierstündige Deutschprüfung ansteht." Deswegen werde die Halle auch schon frühmorgens von dem Hausmeister aufgesperrt und gut durchgelüftet. Die Realschulen in Markt Schwaben und Vaterstetten stehen vor dem selben Problem, auch hier muss der Hausmeister früh ausrücken. In Poing gibt es diese Schwierigkeiten nicht: "Bei uns werden die Abschlussprüfungen in der Aula geschrieben, das ist wahrscheinlich der kühlste Raum im Gebäude und hatte im letzten Jahr trotz sommerlicher Temperaturen kontinuierlich 24,4 Grad ohne Kühlung. Das ist angesichts normaler Sommertemperaturen zu vertreten", erklärt Schulleiter Matthias Wabner.

Es ist mittlerweile der dritte Jahrgang, der an der Dominik-Brunner-Realschule seinen Abschluss macht, so langsam ist Routine eingekehrt, nur der Kunstzweig ist dieses Jahr zum ersten Mal dran. "Wir streben immer eine 100-prozentige Bestehensquote an und haben das bisher auch immer geschafft", so Wabner. Im Landschulheim Elkofen, das erst seit 2009 eine staatlich genehmigte Realschule zur sonderpädagogischen Förderung hat, steht dieses Jahr, genau wie in Poing, der dritte Durchlauf an. Die Schulleiterin Gudrun Tischner-Remington spricht ebenfalls von einer 100-prozentigen Erfolgsquote in der Vergangenheit. Nach Deutsch am 21. Juni stehen in den folgenden beiden Tagen Französisch und Englisch an. In der Woche drauf wird das Wissen der Schüler in Mathematik, Physik, Betriebswirtschaftslehre/Rechnungswesen und zum Abschluss am 30. Juni in Werken/Kunst geprüft. In Vaterstetten müssen einige Schüler etwas länger warten, denn die staatliche Realschule ist die einzige im Landkreis, die auch Spanisch anbietet, das hier mittlerweile sogar beliebter als Französisch ist. Die Prüfung findet erst am 3. Juli statt.

Vom 11. bis zum 14. Juli gibt es noch die Möglichkeit, mit den mündlichen Prüfungen seine Noten zu verbessern. Wenn alles glatt läuft, können sich die Realschüler am 21. Juli über ihre Abschlusszeugnisse freuen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

© SZ vom 21.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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