Ebersberg:Glimpflich davongekommen

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Mittendurch gespalten wurde dieser Baum im Ebersberger Forst nahe Hohenlinden. Spaziergänger sollten in den nächsten Wochen Vorsicht walten lassen, raten Fachleute. (Foto: Christian Endt)

Eine erste Bestandsaufnahme zeigt, dass es kaum Sturmschäden in den Wäldern gibt

Wer durch die Wälder im Landkreis spaziert, sieht durchaus noch Spuren des Unwetters vom Freitag: umgestürzte Bäume, zerborstene Stämme, abgebrochene Äste. Insgesamt aber können die Waldbesitzer und auch die Verantwortlichen bei den Staatsforsten noch einmal aufatmen - die Schäden halten sich sehr in Grenzen, wie eine erste Begutachtung in den vergangenen Tagen gezeigt hat.

"Der Landkreis Ebersberg ist total glimpflich davongekommen", konstatiert Heinz Utschig, Leiter des Forstbetriebs in Wasserburg, der auch für den Ebersberger Forst zuständig ist. Seiner Schätzung zufolge hatte der Sturm etwa 2000 Festmeter Schadholz im Forst zur Folge, das entspricht etwa auch 2000 Bäumen. Das mag für Laien viel klingen, macht aber nur einen kleinen Bruchteil dessen aus, was sowieso jedes Jahr aus dem Forst geholt wird. "Wir ernten etwa 60 000 Kubikmeter jährlich, es handelt sich also nur um etwa drei Prozent des Jahreseinschlags", erläutert Utschig. Nach wie vor bereite der Borkenkäfer den Verantwortlichen im Forstbetrieb noch wesentlich mehr Sorgen.

Ähnlich fällt auch das Urteil von Michael Kammermeier, dem Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung Ebersberg/München-Ost, aus: "Von Schäden wie in der Passauer Gegend sind wir weit entfernt. Bei uns handelt es sich eher um Einzelwürfe." Vor allem die Ränder kleiner Lichtungen, die durch die Entfernung vieler Borkenkäferbäume entstanden sind, waren anfällig für die Windböen, hier fielen etliche Bäume um. "Aber auf die Fläche verteilt, ist nichts Schlimmes passiert", so Kammermeier. Er appelliert aber an die Waldbesitzer, möglichst schnell selbst Kontrollgänge in ihren Wäldern zu unternehmen und Schäden zu registrieren. Dies sei auch deshalb erforderlich, um die weitere Ausbreitung des Borkenkäfers zu verhindern.

An die Spaziergänger oder Schwammerlsucher appelliert Utschig, besondere Vorsicht walten zu lassen. Herabfallende Äste können immer noch eine Gefahr sein, ebenso Bäume, die sich ineinander verkeilt haben und deshalb noch unter Spannung stehen. "Man muss schon aufpassen", unterstreicht Utschig. Zu Vorsicht hat die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau auch die Waldbesitzer gemahnt: Die Beseitigung von Sturmschäden solle man möglichst nicht selbst in Angriff nehmen, sondern aus Sicherheitsgründen Profis überlassen.

© SZ vom 24.08.2017 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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