Ebersberg:Gemeinsam für die grüne Wende

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Im Landratsamt haben sich die Vertreter bayerischer Energieagenturen getroffen

Von Anselm Schindler, Ebersberg

Sie wollen Projekte antreiben, Bürger, Kommunen und die Landespolitik an einen Tisch bringen. Und nicht zuletzt das Klima retten helfen - das, und nicht weniger hat sich der Verein Bayerische Energieagenturen auf die Fahnen geschrieben. Der Zusammenschluss, der sich im vergangenen Jahr gegründet hat, traf sich nun zum ersten Mal zu einem gemeinsamen Workshop und kam dazu ins Ebersberger Landratsamt. Der Workshop umfasste nicht weniger als zehn Tagesordnungspunkte.

Der wichtigste: voneinander lernen. Drei Stunden lang stellten sich die Vertreter der Agenturen gegenseitig Projekte aus ihrem jeweiligen Arbeitsbereich vor. Jede einzelne Energieagentur habe ihre Stärken und Schwächen, erklärt Hans Gröbmayr, Klimaschutzmanager des Landkreises. Von den Bemühungen um die Energiewende in Ebersberg beispielsweise könnten sich die anderen Agenturen unter anderem das Solarpotenzialkataster abschauen, sagt Gröbmayr. Das Kataster stellt der Landkreis den Bürgern online zur Verfügung, es errechnet den Hausbesitzern, inwieweit sich eine Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach lohnt. Auch der Werbefilm, den die Ebersberger Energieagentur vor einigen Tagen auf ihre Homepage stellte, kam bei den anderen Mitgliedern des Workshops gut an. Der Film soll die Bürger dazu motivieren, das Kataster auszuprobieren.

Zehn Mitglieder aus ganz Bayern sind im Energieagenturen-Verein vertreten, aufgestellt sind sie ganz unterschiedlich: Dabei ist beispielsweise die Energieagentur Nordbayern, aber auch die Regionale Energieagentur Augsburg und nicht zuletzt die des Landkreises Ebersberg. "Das ist schon so gewollt, dass die Mitglieder alle auf verschiedenen Ebenen arbeiten", erklärt Gröbmayr. Schließlich finde auch die Energiewende auf allen Ebenen statt: in Gemeinden, Städten und Landkreisen. Und nicht zuletzt bemühe man sich um einen guten Draht zum Wirtschaftsministerium und zur Landesregierung, wie Ludwig Friedl, der Vorsitzende des Vereins, betont. "Wir sind in den Ministerien gerne gesehen" erklärt Friedl mit ironischem Unterton und schmunzelt. Nicht in allen Punkten sind sich die Energieagenturen grün mit der Landespolitik. Nicht zuletzt deshalb hat sich der Verein gegründet, man brauche ein gemeinsames Sprachrohr, erklärt der Vorsitzende Friedl. Der Verein solle die Interessen der Agenturen bündeln, dadurch erhoffen diese sich einen größeren Einfluss auf die Politik.

Und dann hat der Zusammenschluss der Agenturen noch ein weiteres Ziel: Die Energiewende mit der Wirtschaft in der jeweiligen Region zu verbinden. "Wenn wir es schaffen, dass wir Handwerk und Mittelstand einbinden, dann profitieren alle", sagt Friedl.

© SZ vom 02.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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