Ebersberg:Flüchtlinge müssen in Turnhalle untergebracht werden

Lesezeit: 1 min

Die vorhandenen Unterkünfte reichen für den Zustrom von Asylbewerbern nicht mehr aus

Weil dem Landkreis Ebersberg momentan mehr Asylbewerber zugewiesen werden als in den bestehenden Unterkünften untergebracht werden können, ist das Landratsamt jetzt gezwungen, vorübergehend eine Schulturnhalle für diesen Zweck umzurüsten. "Wir sehen im Moment keine andere Möglichkeit und sondieren gerade die in Frage kommenden kreiseigenen Hallen", teilt Ebersbergs Bürgermeister und stellvertretender Landrat Walter Brilmayer (CSU) mit.

"Parallel suchen wir natürlich weiterhin händeringend Wohnungen und Häuser, die der Landkreis für Asylbewerber anmieten könnte", sagt Brilmayer. Gerade erst haben 18 Flüchtlinge das frühere Forsthaus in Anzing bezogen; in Zorneding wartet man hingegen immer noch auf eine Finanzierungszusage der Regierung von Oberbayern, um auf einem Gelände an der Bahnhofstraße Container zu errichten. Auch die Container am Grafinger Gymnasium sind reaktiviert worden.

Die Unterbringung von Flüchtlingen in einer Turnhalle war erstmals 2012 als Option gehandelt worden. Geeignet wäre die Turnhalle der Ebersberger Realschule, Pritschen und andere Ausstattung für die dortige Unterbringung von Asylbewerbern wurden bereits dafür angeschafft. Eine Halle in der Kreisstadt war auch aus pragmatischen Gründen ausgesucht worden, hatte Stefanie Geisler, Leiterin der Abteilung Soziales im Landratsamt, damals erklärt. Demnach würde die Nähe zur Kreisbehörde die Betreuung der Flüchtlinge erleichtern. Allerdings hatte die Regierung von Oberbayern 2012 dann doch so lange auf die Zuweisung von Flüchtlingen verzichtet, bis der Landkreis andere Unterkünfte zur Verfügung stellen konnte.

Erstmals vor zwei Jahren wurde darüber nachgedacht, Flüchtlinge in der Turnhalle der Ebersberger Realschule unterzubringen. (Foto: Endt)

Vergangenen Sommer wurden die Turnhallenpläne dann doch wieder aus der Schublade gezogen, weil es kurzfristig zu Engpässen bei der Unterbringung von Asylbewerbern gekommen war. Eine Umsetzung scheiterte aber daran, dass in der Halle gerade die Abschlussprüfungen der Realschüler stattfanden. Schulleiter Eberhard Laspe hatte aber bereits mehrmals seine Bereitschaft erklärt, Flüchtlinge an der Schule aufzunehmen.

Gesucht werden aber auch Wohnmöglichkeiten für Asylbewerber, Einzelpersonen wie Familien, deren Verfahren bereits positiv abgeschlossen worden ist und die nur in den Unterkünften des Landkreises bleiben können, weil sie sonst ohne Obdach wären. Wer helfen kann, sollte sich dringend im Landratsamt melden unter der Telefonnummer (08092) 823 120 oder per E-Mail an die Adresse marion.wolinski@lra-ebe.de.

© SZ vom 16.08.2014 / kmp - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: