Ebersberg:Feiern im urbanen Wohnzimmer

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Gemeinsam den Sommer genießen - das sollen die Ebersberger auch heuer wieder im Klosterbauhof, bei der zweiten Auflage des "Kulturfeuers". (Foto: Christian Endt)

Am Mittwoch, 13. Juli, startet die zweite Auflage des Ebersberger Kulturfeuers. Zur Eröffnung wird der Klosterbauhof mit einer Videoinstallation illuminiert

Von Anja Blum, Ebersberg

Mittlerweile kann man getrost die Tage zählen, bis Ebersberg wieder in seinem urbanen Wohnzimmer feiert, denn nun ist es nicht mehr lange hin. Von Mittwoch, 13. Juli, an lodert in der Kreisstadt zum zweiten Mal das "Kulturfeuer", eine Veranstaltungsreihe, die nicht nur durch jede Menge kreative Hochkaräter und Geheimtipps besticht, sondern vor allem durch das "Drumherum", wie es Markus Bachmeier vom Verein Altes Kino lässig formuliert.

Dieses Drumherum spielt sich im Klosterbauhof ab, der, geht es nach den Veranstaltern, dem Verein Altes Kino und der Kreissparkasse, erneut zum "Treffpunkt für alle" werden soll. Deshalb werden auch dieses Jahr keine Kosten und Mühen gescheut, um dem ehrwürdigen Platz ein ganz neues, einladendes Gesicht zu verleihen: Im Zentrum soll wieder eine Feuerschale stehen, drum herum Biergarnituren und allerhand andere Sitz- und Lümmelgelegenheiten.

Sand, Liegestühle, Palmen - und noch viel mehr

Es wird Sand am Boden geben, Liegestühle, Sonnenschirme und Palmen. Weiße Leuchttuben zaubern gemeinsam mit dem Feuerschein zu späterer Stunde ein magisches Licht. An einer Theke gibt es Durstlöscher für jeden Geschmack, am Grill und in den umliegenden Restaurants etwas gegen den Hunger. Und wer mag, kann die Ohren aufsperren und der wechselnden Livemusik lauschen, die Jeremy Teigan für eine kleine Bühne im Freien organisiert hat.

"Dieses Konzept für den Klosterbauhof hat letztes Mal einfach super funktioniert, das zu wiederholen, war uns ganz wichtig", sagt Bachmeier. Jung und Alt, sämtliche Schichten - alle seien gekommen, um den Sommer zu genießen, zu ratschen und zu feiern. "Selbst unser Team hat diese Abende sehr genossen - obwohl es echt eine Schufterei war. Vor allem das Schleppen der ganzen Gläser und Teller bis rauf in die Küche." Gute Laune also überall - und so soll es auch diesmal wieder sein.

Doch auch ein paar Lehren haben die Veranstalter aus der Premiere vor zwei Jahren gezogen: Das Eröffnungsbankett unter freiem Himmel zum Beispiel, bei dem Wildschwein auf dem Speiseplan stand, ist der Erfahrung zum Opfer gefallen - als logistisch zu kompliziert. Genauso wie das Zelt auf dem Volksfestplatz. Das sei zwar schön gewesen, habe aber einfach zu viele Nerven und Euros gekostet, so Bachmeier, deswegen verzichte man heuer auf diesen zweiten Veranstaltungsort. "Wir konzentrieren uns diesmal lieber ganz auf den Alten Speicher und den Klosterbauhof."

Allerdings will er nicht ausschließen, dass sich das Kulturfeuer in den kommenden Jahren wieder ausbreitet: "Gerade rund um den Klosterbauhof gibt es da ja viele Möglichkeiten", sagt er. Musikschule, Alte Brennerei, Zimtblüte, Kirche - all dies seien potenzielle Partner. "Dieses Festival entwickelt sich ja gerade erst."

Erstmals gibt es ein großes Sommerfest

Einen offiziellen Eröffnungsakt wird es also heuer nicht geben, doch ganz geräuschlos soll der Auftakt freilich auch nicht vorüberziehen: Nach der ersten Veranstaltung im Alten Speicher wird eine eigens kreierte Videoinstallation den gesamten Klosterbauhof illuminieren. Bachmeier freut sich schon jetzt: "Das wird sicher ein Highlight." Für die Show verantwortlich zeichnet die Crushed Eyes Media GmbH aus München.

Neu ist außerdem das Kulturfeuer-Sommerfest am Samstag, 23. Juli. An diesem Abend wird das Motto für den Klosterbauhof - "Ohne Zwang und Eintrittspreis" - auf den Saal ausgedehnt, so dass alle Besucher ein fröhliches All-Area-Fest feiern können. Während im Alten Speicher Livebands (unter anderem die Altes Kino All Star Band und Dancing Me & the Ska Machine) auftreten und zu späterer Stunde ein DJ auflegt, lädt der Klosterbauhof zu kleinen Pausen am Lagerfeuer, im Liegestuhl oder an der Bar ein.

Das Programm im Alten Speicher ist ansonsten inhaltlich grob zweigeteilt: eine Woche Musik, eine Woche Kabarett. "Und dabei bewahrheitet sich leider, was wir schon länger feststellen: Kabarett läuft super, mit Konzerten tun wir uns schwer", sagt Bachmeier. Dabei kann sich das Aufgebot wirklich sehen und hören lassen: Den Anfang machen am Mittwoch, 13. Juli, die Jungs von Knedl und Kraut mit ihrer "Lachledernen Wirtshausmusik" - ein Abend, der sicher alles andere als gewöhnlich und altbacken daherkommt.

Der Abend mit Wolfgang Ambros ist schon ausverkauft

Ein Auftritt im Alten Kino hat's bereits bewiesen. Doch auch für den Act des zweiten Abends würde Bachmeier wohl seine Hand ins Kulturfeuer legen: Zu Gast sind am Donnerstag, 14 Juli, die Cuban Beats All Stars. Diese Formation ist aus der Band Orisha hervorgegangen, die bis zu ihrer Auflösung 2009 Megastars des Hip-Hop waren. Damals wie heute mischen die Musiker kubanische Klänge mit elektronischen Sounds.

Weiter geht's am Freitag, 15. Juli, mit Gipsy-Disco aus dem Chiemgau. Die Band Django 3000 glänzt mit Balkan-Beat und Mundart, da wird es sicher wild und laut. Und den "ganz großen Musikzirkus" verspricht die Kabarett-Band mit dem unaussprechlichen Namen Serebryanaya Svadba am Samstag, 16. Juli, zu liefern. Als die weißrussische Formation im Alten Kino auftrat, kochte jedenfalls das ausverkaufte Haus, denn: Jedes Lied ist hier eine Geschichte, jeder Auftritt ein Theaterstück.

Bereits ausverkauft sind die Termine mit Wolfgang Ambros, der Artistiktruppe M.Pac und Urban Priol. Für Georg Ringsgwandl, Luise Kinseher und Chris Boettcher gibt es nur noch ein paar Karten. Gute Chancen hat hingegen, wer das Kindermusical "Der kleine Prinz" am Sonntag, 24. Juli, um 1430 Uhr sehen möchte. Und wer Pech mit seiner Wunschveranstaltung haben sollte: Der Klosterbauhof steht jedem jederzeit offen.

Karten für alle Veranstaltungen des Kulturfeuers sind erhältlich im Foyer des Alten Speichers, unter Telefon (08092) 255 92 05 und im Internet unter www.kultur-in-ebersberg.de. Dort findet man auch das Programm mit allen Terminen.

© SZ vom 02.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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