Ebersberg:Durchstarten zur Wende

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Die niedrigen Energiekosten bremsen den Sparwillen derzeit etwas aus, beklagt der Förderverein. (Foto: Endt)

Der Förderverein der Energieagentur will mehr Unternehmen für den Klimaschutz gewinnen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Unternehmen aus der Region für die Energiewende gewinnen, dieses Ziel hat sich der Förderverein der Energieagentur gesetzt. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung gab es nun einen Bericht über das erste halbe Jahr des neuen Vereins und einen Ausblick auf mögliche künftige Aktivitäten. Besonders die Vernetzung der Firmen untereinander aber auch mit anderen Akteuren der Energiewende soll dabei im Vordergrund stehen.

Der Förderverein werde heuer "richtig durchstarten", kündigte Vorsitzender Oliver Prothmann vor den nicht allzu zahlreich erschienenen Mitgliedern an. Immerhin sei die Anwesenheit besser, als er es von den Sitzungen seines Sportvereins gewöhnt sei, meinte Klimaschutzmanager Hans Gröbmayr, "da heißt es immer, wenn mehr als ein Zehntel kommt, ist es gut besucht." Nach dieser Definition war das Treffen sogar sehr gut besucht, immerhin war fast die Hälfte der 26 Mitglieder gekommen. Darunter sind Privatleute und der Landkreis, aber vor allem Firmen aus der Region. 18 Unternehmen gehören dem Förderverein inzwischen an, vier davon haben mehr als 20 Mitarbeiter. Bei den Aktivitäten des Vereins gibt es sicher noch Potenzial, "die ersten Monate waren sehr von Formalitäten geprägt", so Prothmann.

Nachdem diese aber nun erledigt seien, werde sich der Verein voll und ganz seiner eigentlichen Aufgabe widmen: der Unterstützung der Energiewende. Wie Firmen dazu beitragen können, schilderte Vorstandsmitglied Peter Fleckner am Beispiel eines Projektes im Bereich Wärmerückgewinnung, das sein Ingenieurbüro kürzlich begleitet hatte. Dabei konnte eine Färberei - die allerdings nicht im Landkreis Ebersberg sondern in der Nähe von Hof liegt - mit einer einmaligen Investition von 120 000 Euro jährlich 65 000 Euro an Energiekosten sparen. Und genau solche Projekte solle der Förderverein auch im Landkreis ermöglichen, wünscht sich Fleckner. Etwa indem man Kontakte knüpft zwischen Firmen, die Energie sparen wollen, und solchen, die diese Vorhaben dann umsetzen. Gerade bei der Einsparung von Wärme gebe es bei Unternehmen ein großes Potenzial, meinte auch Prothmann. Diesen Markt zu erschließen könne eines der großen Ziele des Fördervereins werden - trotz der derzeit niedrigen Energiekosten, die den Sparwillen gelegentlich etwas ausbremsen.

Ebenfalls Thema war, wie der Verein für seine Aktivitäten und Mitglieder werben soll. Schriftführerin Bärbel Zankl stellte dazu die aktuelle Mitgliederbroschüre vor, in welcher die beteiligten Firmen sich und ihr Angebot vorstellen können. Von Seiten der Mitglieder wurde angeregt, künftig auch in den Rathäusern und wo es möglich ist, in den Schaukästen der Gemeinden Werbung für den Förderverein und die Angebote seiner Mitglieder zu machen. Auch sollten potenzielle Kunden oder Mitglieder stärker auf das Internetangebot des Vereins hingewiesen werden, etwa durch Flyer mit QR-Codes.

Ebenfalls wichtig, für den Förderverein wie für die Energiewende insgesamt, sei mehr Bildungsarbeit. Dies gelte besonders im Bereich der Schulen, sagte Gröbmayr, darum sei es eine sehr gute Nachricht, dass zum Herbst das Projekt Klimaschulen starten kann. Dieses wird vom Bundesumweltministerium auf vier Jahre mit 65 Prozent der Kosten gefördert und soll die Schulen beim Energiesparen unterstützen, sowie Schülern die Probleme des Klimawandels nahebringen. Denn gerade Jugendlichen seien diese oft nicht bewusst, so Gröbmayr. Bei den Lehrern sieht es da offenbar besser aus, acht Schulen im Landkreis hätten bereits ihr Interesse an dem Projekt angemeldet.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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