Ebersberg:Die Mischung macht's

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Vom Familien- bis zum Drogenfilm: Das "Mittwochskino" in Ebersberg bietet ein Herbstprogramm für jeden Geschmack

Nicht nur das Alte Kino feiert diesen Herbst ein Jubiläum, auch die in der Kleinkunstbühne beheimatete Reihe "Mittwochskino" blickt bereits auf ein Vierteljahrhundert zurück. Zum 25. Geburtstag am Mittwoch, 4. Oktober, ist Josef Haders tragikomische Satire "Wilde Maus" zu sehen, die erst im Frühjahr mit einem Rekordstart in die Kinos gekommen ist. Insgesamt lädt die Reihe von September bis Weihnachten 13 Mal ins Alte Kino und hat dabei für jeden Geschmack etwas im Programm: vom Familien- bis zum Drogenfilm.

Aus der Sommerpause kehrt die Reihe - passend zum Schulstart - am Mittwoch, 20. September, mit einer Dokumentation über eine Schule ohne Direktor und Noten zurück. In "Berlin Rebel High School" porträtiert Filmemacher Alexander Kleider die Schule für Erwachsenenbildung in Berlin (SFE), die 1973 als basisdemokratisches Projekt gegründet wurde und Wissen ohne Druck vermitteln möchte.

Ein mehrfach Oscar-prämiertes US-Drama steht am Mittwoch, 27. September, auf dem Programm: "Moonlight" erzählt die Misere eines jungen schwarzen Mannes, der nach seinem Platz in der Welt sucht und mit seiner schwulen Identität ringt, während er mit den Belastungen an seiner Schule und durch seine zerbrochene Familie kämpft.

Nach der Jubiläumsausgabe mit dem österreichischen Multitalent Josef Hader ist am Mittwoch, 11. Oktober, eine Dokumentation von Andres Veiel über das Phänomen Josef Beuys zu sehen. Der "Mann mit dem Filzhut", der als Aktionskünstler polarisierte und von den einen als Genie verehrt, von anderen als Scharlatan abgetan wurde, starb vor 30 Jahren.

Eine faszinierende Persönlichkeit steht auch im Mittelpunkt der Dokumentation "Miles ahead": Miles Davis war nicht nur ein legendärer Trompeter, sondern auch ein Frauenheld, Wüterich, Kokser und Egomane. Das Musikerporträt von Don Cheadle ist im Rahmen des Ebersberger Jazzfestivals in der Originalfassung am Mittwoch, 25. Oktober, zu sehen.

Um die Flüchtlingsproblematik in Finnland geht es in Aki Kaurismäkis schwarzer Komödie "Die andere Seite der Hoffnung". Das witzige und zu Herzen gehende Werk über einen Flüchtling und einen frisch gebackenen Restaurantbetreiber in Helsinki wird am Mittwoch, 25. Oktober, gezeigt.

Eine österreichische Buchverfilmung steht am Mittwoch, 1. November, auf dem Programm. "Maikäfer, flieg!" ist ein unterhaltsamer und zugleich ernsthafter Familienfilm, der von Flucht und großer Not, aber auch von Freundschaft und Menschlichkeit in einer unmenschlichen Zeit erzählt.

Aus ganz neuer Perspektive lässt sich das bayerische Oberland am Mittwoch, 8. November, kennenlernen. Die Dokumentation "Fahr ma obi am Wasser" von Walter Steffen porträtiert die Flößerei auf der Isar als ein Jahrhunderte altes Handwerk.

Am Mittwoch, 15. November, ist ein französisches Drama um zwei Mädchen zu sehen, die heimlich zum Islam konvertieren. Der Film "Der Himmel wird warten" von Marie-Castille Mention-Schaar erzählt vom Hergang und den Folgen dieser Rekrutierung durch den IS aus verschiedenen Perspektiven.

Zeit ihres Lebens verkaufte die Malerin Paula Modersohn-Becker nur fünf Bilder, heute gilt sie als einer der wichtigsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Christian Schwochows Porträt der Künstlerin, die mit 31 Jahren starb, ist am Mittwoch, 22. November zu sehen: "Paula - Mein Leben soll ein Fest sein".

Von ihrer Lebenswirklichkeit erzählen acht Senioren in dem deutschen Dokumentarfilm "Ü100". Drei von ihnen leben noch fast selbständig zu Hause, fünf von ihnen in einem Seniorenheim. Der Film von Dagmar Wagner steht am Mittwoch, 29. November, auf dem Programm.

Die Fortsetzung des Drogen-Kultfilms "Trainspotting" ist am Mittwoch, 6. Dezember, zu sehen: "T2 Trainspotting" basiert auf dem Irvine-Welsh-Roman "Porno". Das Buch spielt zehn Jahre nach dem ersten Film und statt mit Drogen beschäftigt sich die Ex-Clique um Renton darin mit dem Pornogeschäft.

Und zum krönenden Abschluss der Herbstsaison zeigt das "Mittwochskino" am Mittwoch, 13. Dezember, wieder herausragende Kurzfilme.

Karten für die Kino-Vorstellungen können telefonisch unter (08092) 255 92 05, im Internet unter www.kultur-in-ebersberg.de oder in der Vorverkaufsstelle im Foyer des Alten Speichers bestellt werden. Die Vorstellung beginnt jeweils um 20 Uhr, Einlass ist um 19 Uhr.

© SZ vom 31.08.2017 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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