Ebersberg:Den Fokus auf Senioren richten

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Landratsamt stellt Ergebnisse der Bürgerbefragung 60 plus vor

Jeder vierte Landkreisbürger, der 60 Jahre oder älter ist, kann sich vorstellen, im Alter in einer Haus- oder Wohngemeinschaft oder in einem Mehrgenerationenhaus zu leben. Das ist ein Ergebnis der Bürgerbefragung "60 plus - Älter werden im Landkreis Ebersberg", deren Ergebnisse nun kürzlich bei einer Veranstaltung im Hermann-Beham-Saal des Landratsamtes vorgestellt worden sind. Auf die Frage "Welche Formen des Wohnens können Sie sich für die Zukunft vorstellen?" antworten außerdem etwa 80 Prozent der Befragten, dass sie in ihrem jetzigen Haus oder ihrer Wohnung leben möchten. Für mehr als 30 Prozent wäre betreutes Wohnen eine Option. Bei zunehmender Hilfe- oder Pflegebedürftigkeit wünschen sich fast 63 Prozent Unterstützung von ihrer Familie. Mehr als die Hälfte, nämlich 57,6 Prozent, kann sich vorstellen, von ambulanten Diensten unterstützt zu werden. Dazu zählen nicht nur professionelle Anbieter, sondern zum Beispiel auch die Nachbarschaftshilfe.

Im Jahr 2032 wird voraussichtlich fast jeder dritte Landkreisbürger 60 Jahre oder älter sein. Laut der Bevölkerungsprognose des Bayerischen Statistischen Landesamtes sollen dann 46 400 Menschen im Landkreis dieser Altersgruppe angehören, im Jahr 2013 galt das noch für 31 700 Personen. Vor diesem Hintergrund gelte es, den Bedürfnissen der älteren Menschen Rechnung zu tragen, "um mit ihnen gemeinsam ihr Lebensumfeld gut gestalten beziehungsweise es in ihrem Sinn weiter verbessern zu können", sagte Landrat Robert Niedergesäß. Diesen Zweck verfolge auch die Bürgerbefragung, die Sabine Stöhr, Seniorenbeauftragte des Landkreises, und Dominik Redemann, Sozialplaner des Landkreises, organisiert haben. "Die Befragung diente vor allem dazu, die tatsächlich Betroffenen direkt zu Wort kommen zu lassen", sagt Stöhr.

Anhand von Fragebögen wurden ältere Menschen zu ihrem Leben, der Situation in der jeweiligen Wohnortgemeinde und ihren Anregungen und Wünschen befragt. Zehn Landkreisgemeinden haben sich an der Befragung beteiligt. Der Fragenkatalog war im Landratsamt entwickelt worden, die Gemeinden haben die Befragung dann in ihrem Bereich vorgenommen. Die Auswertung übernahm wiederum das Landratsamt. Von 10 855 ausgegebenen Fragebögen seien 3443 zurückgekommen, das entspreche einer Rücklaufquote von 31,7 Prozent, sagte Redemann. Die meisten Befragten seien im Alter zwischen 21 und 40 Jahren in ihre Gemeinde gezogen, "das ist in der Regel die Phase der Familiengründung", berichtet der Sozialplaner. Noch in seinem Geburtsort lebe im Schnitt knapp jeder Achte, der Landkreis sei also seit jeher von Zuzug geprägt.

Ein weiteres Ergebnis der Befragung: Obwohl 51 Prozent der über 60-Jährigen moderne Kommunikationsmittel nutzen, informieren sich die meisten über Gemeindeblätter (86 Prozent) und Zeitungen (85,5 Prozent). 64 Prozent der Befragten halten Angebote speziell für ältere Menschen für "sehr wichtig" oder zumindest "wichtig". Die Ergebnisse der Bürgerbefragung 60 plus sind auf der Internetseite des Landratsamts unter www.lra-ebe.de in der Rubrik "Leben" und dort unter "Demografie - Gesellschaft" zu finden.

© SZ vom 17.08.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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