Ebersberg:Bitte vorzeigen

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Ebersberg kann nächstes Jahr mit Stadtführungen beginnen

Die Kirche St. Sebastian, das ehemalige Kloster der Benediktiner, das Ensemble am Marienplatz oder der Theaterhof - es ist ja wirklich nicht so, dass die Kreisstadt nichts herzuzeigen hätte. Von Frühjahr 2016 an will Ebersberg deshalb professionelle Stadtführungen anbieten. Weil dazu einiges an Vorbereitungen zu treffen ist, hat der Ebersberger Finanz- und Verwaltungsausschuss am Dienstag die ersten 5000 Euro freigeben. "Die Führungen sind ein erster Mosaikstein eines sich langsam ausdehnenden Stadtmarketingprogramms", ordnete Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) das Vorhaben ein.

Die potenzielle Nachfrage nach tiefergehenden Informationen über die Stadtgeschichte leiten Stadt und Stadträte aus den kontinuierlich steigenden Umsatzzahlen des Tourismusvereins ab. Stadtführungen könnten die Attraktivität der Kreisstadt weiter erhöhen, so das Kalkül. Einen ersten Anlauf hatte der Kulturausschuss bereits im März diesen Jahres gestartet. Doch bei den zu dieser Zeit stattfindenden Haushaltsberatungen saß das Geld nicht mehr so locker wie früher. Erst einmal sollte die Stadt doch eine mögliche Co-Finanzierung prüfen, einigte sich das Gremium. "Das haben wir getan - und wir haben da was gefunden", konnte Brilmayer dem Finanzausschuss nun berichten.

Hebel ist der Verfügungsfonds der Städtebauförderung. Die Zusage über die 5000 Euro liegt nach Angaben der Stadtverwaltung vor. Der Geldgeber lege allerdings Wert auf die Feststellung, dass es sich dabei lediglich um eine Art Anschubfinanzierung handelt. Für seine neue Art der Stadtpräsentation veranschlagt Ebersberg deshalb in den Folgejahren auch mehr Geld. 15 000 Euro sollen es im nächsten Jahr sein, 20 000 Euro im Jahr 2017. "Man muss sich schon im Klaren sein, dass es das nicht umsonst gibt", stellte der Bürgermeister klar. Gleichwohl: "Vielleicht wird es am Ende gar nicht so viel." Da müsse man jetzt eben einfach einmal die ersten Erfahrungen machen. Der Finanzausschuss billigte diese Vorgehensweise ohne Gegenstimme. Eine feste Stadtführerstelle will Ebersberg allerdings nicht schaffen. Organisiert werden sollen die einzelnen Führungen über Dienstverträge. Denen liegt das noch zu erstellende Konzept der Führungen zugrunde sowie ein bestimmter Satz, den das Personal für jede Führung erhält. "So vorzugehen halte ich für eine gute Vorgehensweise", kommentierte etwa SPD-Stadtrat Hans Mühlfenzl den Plan. "Mir ist jetzt wichtig, dass wir jemanden finden, der Lust hat da aktiv zu werden."

Genau das ist nun der Plan. Gesucht sind Leute, die sich besonders gut in der Ebersberger Stadtgeschichte auskennen. Der Finanzausschuss denkt dabei insbesondere an Ruheständler mit Zeit und Muße, um ihre Ortskenntnisse zu teilen.

© SZ vom 03.07.2015 / thri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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