Ebersberg: Am Denkmaltag ins Rathaus

"Seit vielen Jahren wohne ich in Ebersberg, doch bis heute habe ich nicht gewusst, dass das Rathaus ein so interessantes Innenleben und auch noch zwei Galerien hat, die alle zwei Monate mit neuen Kunstwerken bestückt werden. . . " Diese und ähnliche Sätze hört Antje Berberich, Leiterin des Stadtarchivs und Galeristin im Rathaus, immer wieder von Seiten vieler Besucher. Um nun auch denjenigen die Möglichkeit einer Besichtigung des Profanbaus und ehemaligen Hofwirtshauses "Zur Unteren Tafern" am Marienplatz zu geben, die wochentags keine Zeit dazu finden, wird Antje Berberich das historische Gebäude im Herzen der Stadt am Sonntag, 13. September, im Rahmen des "Tages des offenen Denkmals" für einige Stunden von 17 bis 19 Uhr öffnen. Zu sehen sein werden das spätgotische Netzrippengewölbe, die historische und im süddeutschen Raum einmalige Deckenschnitzerei im Sitzungssaal, der mit figürlichen Kragsteinen bestückte Erker von innen und die aus der gleichen Zeit stammende geschnitzte Holzbalkendecke im heutigen Sitzungssaal. Die Stadtarchivarin will kleine museale Besonderheiten präsentieren, für deren Besichtigung sich sonst kaum Gelegenheit bietet. Weil das Thema des Denkmaltages "Handwerk, Technik, Industrie" lautet, passen die feinen handwerklichen Arbeiten, die in der musealen kleinen Sammlung im Speicher des Rathauses lagern, thematisch wunderbar dazu. Nebenbei können Interessierte Alben mit historischen Ansichtskarten oder Sterbebildern (in Kopie) betrachten. Auf Wunsch können auf einem Bildschirm Filmaufnahmen von Ebersberger Ereignissen, wie Trachten-, Musik-, Faschings- und sonstigen Umzügen oder Festen betrachtet werden. Diese hat der Fotograf und Filmer Joachim Malterer dem Stadtarchiv als Dauerleihgabe kostenlos zur Verfügung gestellt. Schwindelfreien Besuchern wird - auf eigene Verantwortung und in kleinen Gruppen - die Möglichkeit geboten, auf den steilen Treppen des Speichers einen Rundblick in die nähere Umgebung Ebersbergs zu genießen.