Bau:Qualität hat ihren Preis

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Im Frühjahr beginnen in Vaterstetten wieder auf vielen Gemeindestraßen die Bauarbeiten. (Foto: Christian Endt)

Vaterstettens Straßen werden immer besser - die Unterhaltskosten aber auch immer höher. Im kommenden Jahr wird die Gemeinde 1,65 Millionen Euro dafür ausgeben

Von Wieland Bögel, Vaterstetten

Insgesamt 240 Straßen gibt es auf dem Gebiet der Gemeinde Vaterstetten, und die gute Nachricht für alle Radler, Fußgänger und Autofahrer lautet: Diese Straßen werden immer besser. So war es in der jüngsten Sitzung des Straßen- und Verkehrsausschusses zu erfahren. Die nicht so gute Nachricht für alle Straßennutzer: Auch 2018 wird auf den Verkehrswegen in der Großgemeinde an vielen Stellen gebaut.

Wie Manfred Weber, Leiter der Tiefbauabteilung im Bauamt nun im Ausschuss berichtete, habe sich das vor drei Jahren eingeführte Klassifizierungsprogramm für Gemeindestraßen bewährt. Dabei werden die kommunalen Verkehrswege - immerhin gut 110 Kilometer Straße und 80 Kilometer Gehsteige - in einer Skala von eins (sehr gut) bis sieben (sehr schlecht) bewertet. Daraus wird dann das Bauprogramm fürs kommende Jahr erstellt, je höher die Zahl auf der Skala, desto eher rückt die Teermaschine an. Inzwischen, so Weber, habe man die Kategorie sieben komplett abgearbeitet, so wurden in den vergangenen Jahren etwa die Linden-, Mohn- und Frauenschuhstraße wieder hergerichtet.

Gut sind einige der Gemeindestraßen aber dennoch nicht, insgesamt 68 werden derzeit mit Kategorie sechs, also schlecht, bewertet. Damit es in den nächsten Jahren nicht wieder Straßen der Kategorie sieben gibt, muss im kommenden Jahr also erneut kräftig investiert werden. Sogar etwas kräftiger als im Pauschalbudget für den kommenden Haushalt eigentlich vorgesehen war, dort sind 1,5 Millionen Euro eingestellt, das sind schon gut 200 000 Euro mehr, als heuer verbaut werden sollen. Voraussichtlich benötigt man aber im kommenden Jahr weitere 150 000 Euro zusätzlich. Ohnehin wurden bereits einige nicht ganz so dringende Sanierungen ins Jahr 2019 verschoben, sagte Weber, etwa die Sanierung der Ortsverbindungsstraße von Neu- nach Alt-Baldham oder die Sanierung der Enzianstraße, "ich sehe keine Möglichkeit, hier noch mehr zu sparen". Die Gemeinderäte offenbar auch nicht, bei einer Gegenstimme wurde das Straßenbauprogramm beschlossen. Damit können die Aufträge noch im Winter ausgeschrieben werden.

Die vier aufwendigsten und teuersten Vorhaben liegen in Vaterstetten und Baldham. Die Sanierung der Arnikastraße wird laut Kostenschätzung wohl 537 000 Euro kosten, für die Baumaßnahmen in der Edelweißstraße werden 366 000 Euro fällig, in der Alpenrosenstraße werden kommendes Jahr rund 160 000 Euro und in der Dahlienstraße 150 000 Euro verbaut. Die bereits länger geplante Sanierung der Stützwände in der Baldhamer Bahnhofsunterführung wird kommendes Jahr ebenfalls vorgenommen und insgesamt rund 660 000 Euro kosten. Ein Teil des Geldes ist aber bereits angespart, so dass sich die Baumaßnahme 2018 mit 200 000 Euro im Haushalt bemerkbar macht.

In Purfing wird kommendes Jahr im Stürzerweg gebaut. Dieser soll bis zur Wertstoffinsel befestigt werden, um die Sicherheit für Radler und Nutzer der Bushaltestelle zu verbessern, was etwa 30 000 Euro kostet. In Parsdorf soll der Buchenweg im Abschnitt zwischen Birken- und Erlenweg für 35 000 Euro und in Baldham der Brombeerweg für 10 000 Euro saniert werden. Ebenfalls je 10 000 Euro sind vorgesehen für ein besseres Wegenetz am Klimapfad und für die Verbesserung der Fahrradständer an den Bahnhöfen. Außerdem gibt es noch einen Topf mit 180 000 Euro für allgemeine Sanierungsmaßnahmen.

© SZ vom 20.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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