Aus Altersgründen:Josef Zistl hört auf

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Die Bairer müssen im Mai einen neuen Bürgermeister wählen

Josef Zistl ist seit 20 Jahren Bürgermeister in Baiern, jetzt geht er in den Ruhestand. (Foto: privat)

Wenn er nun über seine Entscheidung nachdenkt, dominieren bei Josef Zistl zwei Gefühle: Wehmut und Freude. Wehmut, weil er schließlich seit 1998 sehr gern Bürgermeister der kleinen Gemeinde Baiern war. Freude, weil er von Juni an mehr Zeit für sich und seine Familie hat, "weil ich den Stab weitergeben kann", wie er sagt. Der 68-Jährige hat sich entschieden, vorzeitig sein Bürgermeisteramt aufzugeben. Schon am 7. März soll die Versammlung stattfinden, bei der der Kandidat für seine Nachfolge nominiert wird. Am 13. Mai werden die Bairer dann an die Wahlurne gerufen.

Für Zistl ist der Zeitpunkt für den Rücktritt jetzt, zwei Jahre vor der regulären Wahl, gerade richtig, "wenn ich es nächstes Jahr gemacht hätte, würden die Bürger mit Recht sagen, das eine Jahr kann er auch noch machen", erläutert er. Noch zwei Jahre im Amt, das kann er sich andererseits auch nicht mehr vorstellen: "Zwei Jahre fühlen sich mit 40 schon ganz anders an als mit Ende 60", sagt er und lacht. Für sich selbst zieht er eine positive Bilanz: "Es gibt weder Ärger, noch Sorgen. Baiern hat einen Super-Gemeinderat, und ich komme mit einem Großteil der Bevölkerung nicht nur gut, sondern sogar sehr gut aus." Er sei zufrieden, dass in seiner Zeit als Bürgermeister viel bewegt werden konnte: die Generalsanierung der Schule, der Bau der Kinderkrippe und des Gemeinschaftshauses Berganger, ein gut funktionierendes Straßennetz, neue Gewerbe- und Wohngebiete etwa. Streit zwischen den Fraktionen gibt es in Baiern traditionell nicht - weil es gar keine Fraktionen gibt. "Einigkeit" heißt die gemeinsame Liste für alle Kandidaten, bisher jedenfalls. "Ich weiß natürlich nicht, wie lange der Status zu halten sein wird", sagt Zistl, der selbst CSU-Mitglied ist und für die CSU auch im Kreistag sitzt.

Wer ihm im Amt nachfolgen könnte, auch das zeichnet sich bereits ab: Martin Riedl, bisher Zweiter Bürgermeister, sei zur Kandidatur bereit und "wäre mit Sicherheit ein geeigneter Mann", so Zistl. Unklar sei natürlich immer, ob es Gegenkandidaten gebe. Zistl selbst trat 2014 ohne Mitbewerber an und wurde mit 88,4 Prozent der Stimmen gewählt.

© SZ vom 09.02.2018 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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