Asylbewerber:Angebot mit Einschränkung

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Die Gemeinde Anzing will dem Landkreis Platz für maximal 30 Asylbewerber anbieten.

Von Sophie Rohrmeier

Die Gemeinde Anzing wird dem Landratsamt eine Fläche für die Unterbringung von Asylbewerbern anbieten, dabei aber eine maximale Belegungszahl von insgesamt 30 Personen fordern. "Ob wir das durchbringen, ist eine ganz andere Frage", sagte Bürgermeister Franz Finauer (UBA) auf der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend vor ungewöhnlich vielen Zuschauern. Das Gremium hat sich einstimmig auf den Beschluss geeinigt, dem Landratsamt einen Kompromiss zu unterbreiten.

In das alte Forsthaus an der Wendelsteinstraße sollen maximal 15 Flüchtlinge einziehen. (Foto: Lukas Barth)

Nun sollen nach Ansinnen der Gemeinde in das alte Forsthaus an der Wendelsteinstraße maximal 15 Flüchtlinge einziehen. Weitere 15, aber nicht mehr, sollen auf einer Fläche im Gewerbepark Nord unterkommen. Die Rede ist von Container-Unterkünften, gegen die allerdings einige Bürger Einwände haben. Grund für die Begrenzung der Flüchtlingszahl, die Anzing anstrebt, ist eine Diskussion, die seit nunmehr drei Monaten anhält. Denn die geplante Unterbringung von 27 Flüchtlingen in einem alten Forsthaus in der Wendelsteinstraße hatte Proteste der Anwohner ausgelöst, aber auch zur Gründung einer Hilfsinitiative geführt. Die kritischen Anwohner befürchten Konflikte aufgrund der dichten Belegung. Die Gemeinde hatte ihnen in der Folge zugesagt, nach weiteren Unterkünften zu suchen, um die Situation in der Wendelsteinstraße zu entzerren. Ob das Landratsamt die Einschränkung der Gemeinde Anzing akzeptieren wird, ist noch offen. Denn noch weiß auch die Behörde nach eigenen Angaben nicht, wie viele Asylbewerber letztlich in den Landkreis kommen werden und wie viele dann in Anzing untergebracht werden müssen. Darauf wies auch Grünen-Gemeinderat Reinhard Oellerer in der Sitzung am Dienstagabend nochmals hin: "Wartet's halt bitte ab, bis die Leute kommen. Wie's klappt, wissen wir vorher nicht. Schauen wir, dass wir den Leuten helfen können. Wenn es nicht geht, dann gehen wir zum Landratsamt und sagen: Eure Angebote reichen nicht." Dem stimmte Inge Winkelkötter (CSU) zu. "Wir haben ein gutes Polster aus vielen Helfern." Wie viele Flüchtlinge kämen, stehe in den Sternen. "Aber wir als Gemeinde sind der Meinung, dass mehr als jeweils 15 momentan nicht möglich ist - und das sollten wir kundtun", sagte Winkelkötter. Unklar ist dabei weiterhin, ob sich noch weitere Unterkünfte finden werden. Und selbst um die Fläche im Gewerbepark für Flüchtlingsunterkünfte nützen zu können, müsste erst der Bebauungsplan geändert werden.

© SZ vom 06.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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