Aßling:Trauer um Hans Kastenmüller

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Hans Kastenmüller trat 2004 als Bürgermeister zurück, weil er sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen sah: "Da muss man 150 Prozent Leistung bringen." (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Von Carolin Fries, Aßling

Die Gemeinde Aßling trauert um ihren Altbürgermeister Hans Kastenmüller. Kastenmüller, der von 1996 bis 2004 an der Spitze der Gemeinde stand, starb am 4. Januar im Alter von 74 Jahren. Er hinterlässt seine Frau und zwei Kinder. Er wurde am Donnerstag auf dem Aßlinger Friedhof beigesetzt.

Hans Kastenmüller begann bereits im Jahr 1966, sich für die Gemeinde einzusetzen: Als Verwaltungsangestellter trat er eine Stelle im Rathaus an. Über berufsbegleitende Bildung qualifizierte er sich weiter und wurde 1970 vom Gemeinderat zum geschäftsleitenden Angestellten ernannt. Acht Jahre später war er es, der für die neu gegründete Verwaltungsgemeinschaft zuständig war. Er formte die Verwaltung in den Folgejahren wesentlich, er selbst war als Kämmerer in einer überaus verantwortlichen Position. Als 1996 die Nachfolgewahl von Hans Lebmeier anstand, trat er für die Christsozialen an. Er gewann gegen Fritz Peschke und wurde noch im gleichen Jahr zum Gemeinschaftsvorsitzenden der Verwaltungsgemeinschaft gewählt. 2002 wurde er ohne Gegenkandidat in seinem Amt bestätigt. Im Jahr 2004 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück und kümmerte sich in seinem Ruhestand um das Gemeindearchiv. Werner Lampl folgte Kastenmüller als Bürgermeister nach.

In seiner Amtszeit erfolgte der Kauf und Umbau des Bahnhofs mit Park-and-Ride-Anlage, der Gemeindesaal wurde geschaffen und langfristig angemietet, die Wasserversorgung wurde ausgebaut sowie das Gewerbegebiet "Am Ölfeld" entwickelt. Die Kläranlage wurde umgebaut und erweitert, das Dorfgemeinschaftshaus Lorenzenberg gebaut und für das neue Feuerwehrhaus in Niclasreuth die Grundlagen gelegt. "Wenn ich sein gesamtes Wirken überblicke, sehe ich deutlich: Hans Kastenmüller hat Demokratie gelebt", sagte Aßlings Bürgermeister Hans Fent (parteifrei) in seiner Trauerrede. Kastenmüller habe andere Auffassungen respektiert, sich für Ziele eingesetzt, die ihm wichtig waren, und dabei stets über den Tellerrand hinausgeblickt. 2002 sagte er, "für Sonderwünsche fehlt das Geld". Ein noch gültiger Leitsatz in der Gemeinde.

© SZ vom 08.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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