Aßling:Schluss mit umsonst auf Aßlinger Parkplatz

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Von Herbst an werden die Parkplätze am Bahnhof nicht mehr kostenfrei zur Verfügung stehen. Der Gemeinderat hat am Dienstagabend mit 10:6 Stimmen beschlossen, die Park & Ride GmbH zu beauftragen, ein Gebührensystem analog zur P&R-Anlage in Grafing Bahnhof einzuführen. Seit Anfang des Jahres wurde im Gemeinderat kontrovers über Parkgebühren am Bahnhof diskutiert, nicht zuletzt weil Parkfluchtverkehr in die umliegenden Wohngebiete befürchtet wird. Darum beschloss der Gemeinderat obendrein die Überwachung des ruhenden Verkehrs.

Um die Stimmung in der Gemeinde zu erfahren, hatte die Verwaltung eine Umfrage angeboten. Daran hatten sich allerdings nur 109 Bürger beteiligt, 70 davon sprachen sich für die Einführung von Gebühren aus. Vier Parkautomaten will die Park & Ride GmbH in den kommenden Monaten installieren, die Gemeinde kostet das knapp 23 000 Euro. Hinzu kommen jährliche Zusatzkosten für Kontrollen, die Ahndung von Verstößen und die Organisation in Höhe von etwa 14 000 Euro. Für den Winterdienst und die Pflege der Grünanlagen fallen jährlich etwa 10 000 Euro an. An Einnahmen erwartet die Kommune jährlich zwischen 21 000 und 24 000 Euro. Die Kosten für die Instandhaltung der Parkplätze hätte man mit den Gebühren also komplett auf die Parkenden umgelegt. Von denen, so die Hoffnung der Gemeinde, sollen weniger die Parkplätze nutzen und auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder Fahrgemeinschaften bilden. Vor allem an Werktagen nutzen viele Menschen aus dem Rosenheimer Landkreis den MVV-Anschluss in Aßling. Dann sind auch die Straßen rund um den Bahnhof zugeparkt.

Ein Ärgernis, weshalb etwa Erich Hanselmayer (FWA) gegen die Einführung der Gebühren stimmte. "Es gibt jetzt schon Beschwerden von den Anwohnern", sagte er. Sebastian Brilmayer (CSU) sah genau darin das Argument für die Gebühren. "In deren Folge gilt es dann die Probleme in den Wohngebieten anzugehen. Die sind ja ohnehin schon da."

Für die Überwachung des ruhenden Verkehrs ist eine Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberland geplant. Deren Verbandsgebiet endet zwar mit der Rosenheimer Landkreisgrenze, der Geschäftsleiter habe sich aber bereits offen für eine Erweiterung gezeigt, sagte Bürgermeister Hans Fent (parteifrei). Anders als beim Zweckverband Südostbayern hätte die Gemeinde im Fall einer Zweckvereinbarung wohl deutlich weniger Kosten. Einstimmig stimmte der Gemeinderat zu, einen Antrag auf Aufnahme zu stellen. Sollte dieser angenommen werden, sollen zeitgleich zur Einführung der Parkgebühren am Bahnhof auch die Parkverbote in den umliegenden Straßen regelmäßig kontrolliert werden. Die Grünen hätten lieber abgewartet, bis das Verkehrskonzept der Gemeinde steht. Fent indes warnte: "Wenn wir bis zum Herbst warten, dann werden Gebühren am Bahnhof frühestens im Sommer nächsten Jahres erhoben."

© SZ vom 02.07.2015 / Frie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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