Arbeitslosenzahlen:Winter lässt den Arbeitsmarkt kalt

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Die Erwerbslosen-Quote im Landkreis Ebersberg bleibt zum Jahresende im Vergleich zum November stabil

Der Arbeitsmarkt im Landkreis zeigt sich vom Winter weitgehend unbeeindruckt. Der übliche saisonale Anstieg der Arbeitslosenzahlen fällt im Dezember sehr gering aus. Die von der auch für Ebersberg zuständigen Arbeitsagentur Freising ermittelte Quote lag bei 1,9 Prozent, das entspricht jener aus dem November. Aktuell sind 1475 Landkreisbürger arbeitslos gemeldet, das sind zehn mehr als Ende November. Etwas gestiegen ist die Zahl aller als arbeitssuchend registrierten Ebersberger, deren Zahl stieg von 3105 im November auf 3236 zum Jahreswechsel.

Trotz des leichten Anstiegs steht der Landkreis im Vergleich zu seinen Nachbarn sehr gut da. So verzeichnete die Freisinger Arbeitsagentur für die vier Landkreise in ihrer Zuständigkeit - neben Freising und Ebersberg sind dies noch Erding und Dachau - insgesamt einen leichten Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen von 1,9 auf zwei Prozent. Am höchsten fiel dieser in Freising mit zwei Prozentpunkten auf nun 2,1 Prozent aus, Erding liegt trotz eines Anstieges von 1,6 auf 1,7 Prozent immer noch unter dem Durchschnitt. Die höchste Arbeitslosigkeit der vier Kreise gibt es derzeit in Dachau mit 2,2 Prozent, diese Quote blieb aber im Vergleich zum November stabil.

"Die Zunahme der Arbeitslosigkeit der letzten Wochen betraf vor allem Beschäftigte in den stark witterungsabhängigen Außenberufen", erklärt Karin Weber, Chefin der Agentur für Arbeit Freising, die aktuellen Entwicklungen. "Hier konnten wir im Dezember verstärkt Arbeitslosmeldungen beobachten, der große Ansturm blieb aber bisher aus. Damit das möglichst auch so bleibt, möchte ich an die Arbeitgeber appellieren, auch in diesem Winter die Chancen des Saison-Kurzarbeitergeldes zu nutzen und so Entlassungen zu vermeiden." Das Saison-Kurzarbeitergeld kann von Betrieben des Baugewerbes, des Gerüstbaugewerbes, des Garten- und Landschaftsbaus und des Dachdeckerhandwerks genutzt werden.

Trotz der leichten Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt, ist die Personalnachfrage in der Region weiter hoch. Laut Agentur waren im vergangenen Monat in allen vier Kreisen 4544 Stellen offen, 1131 davon kamen im Dezember erst neu dazu. Besonders nachgefragt waren Arbeitskräfte im Berufsbereich Verkehr und Logistik, Schutz und Sicherheit, hier wurden im Dezember 1274 neue Mitarbeiter gesucht. Bei den Einkaufs-, Vertriebs-, Handels- und Verkaufsberufen waren es 488. Für das produzierende Gewerbe suchten die Arbeitgeber in den vier Landkreisen Personal für insgesamt 1000 offene Stellen, darunter befanden sich unter anderem 238 Arbeitsangebote im Bereich der Mechatronik-, Energie- und Elektroberufe. Im Berufssegment Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung waren im Dezember 671 bei der Agentur für Arbeit gemeldete Stellen vakant. Im Landkreis Ebersberg waren Ende Dezember 958 freie Stellen bei der Agentur gemeldet.

Positiv entwickelt hat sich im abgelaufenen Jahr auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten. In allen vier Landkreisen gingen zum Stichtag im Juni 199 847 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das sind 5732 oder drei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Im Landkreis Ebersberg war der Zuwachs sogar noch stärker, hier stieg die Zahl der regulären Jobs um 3,5 Prozent auf 38 952, das sind 1335 mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings hat sich das Wachstum etwas verlangsamt, von 2014 auf 2015 waren es in der Region 3,2 Prozent, im Landkreis Ebersberg sogar 6,3 Prozent.

© SZ vom 04.01.2017 / wkb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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