Aus dem Dachgestell steigt der Rauch, überall verkohlte Holzbretter und Ruß. Der Löschstrahl von der Drehleiter ist seit einer Stunde im Dauereinsatz. "Als wir ankamen, stand alles komplett in Brand", sagt Kreisbrandrat Andreas Heiß. Er ist gerade mit der Lagebesprechung fertig, um die 50 Feuerwehrmänner aus der ganzen Region sind hier versammelt, der Rettungsdienst ist da, Polizisten und das THW. Um 17.30 Uhr haben die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle. Den Bauernhof hinter dem Schild der Ortschaft Mailing konnten sie aber nicht mehr retten.
Es ist ein Großeinsatz, der am Freitagnachmittag auf einer Anhöhe von Feldern und Wiesen im Osten der Stadt Ebersberg läuft. Die gute Nachricht ist, dass die Bewohner ihren Hof rechtzeitig verlassen konnten, dass keiner verletzt wird an diesem Frühlingstag. Der Stall war beim Ausbruch des Feuers leer, "dort standen schon lang keine Kühe mehr", sagt ein Feuerwehrler. Ein älteres Paar wohnt dort, erklärt Johann Geltinger, der 69-Jährige ist ein Nachbar, auf seinem Hof hat es auch mal gebrannt. 1970 war das, "die alten Kabel haben damals einen Kurzschluss verursacht", sagt er.
Wie der Brand in dem Mailinger Hof zustande kam? Dazu könne er noch nichts sagen, erklärt Kreisbrandrat Heiß, da ist es kurz vor 18 Uhr. Für die Ermittlungen haben sie die Kriminalpolizei aus Erding bestellt, die Beamten sind aber noch nicht eingetroffen. Am Abend ist von dem Bauernhof am Mailinger Ortsrand nur noch ein verkohltes Gerippe übrig, wahrscheinlich ein sechsstelliger Schaden, Genaueres kann man erst später sagen.
Wahrscheinlich ist, dass es an diesem milden Tag recht schnell ging. Das Feuer muss eine gewaltige Wucht entfacht haben. Marion Marchner erzählt, wie ihr die Pferde durchgingen, als das Feuer ausbrach. "Ich wollte gerade losreiten, da hat es plötzlich laut gekracht und geknistert." Das sagt sie auf einer Koppel auf dem Hof von Nachbar Geltinger, also in gut 400 Metern Entfernung zum Brandort. So weit hörte man den Krach des Feuers. Um 16.34 Uhr dann der Alarm. Und sie kamen aus Ebersberg, Grafing, Nettelkofen, Markt Schwaben, Steinhöring und Oberndorf. Mit einem 1500-Meter-Schlauch pumpten sie Wasser aus der Ebrach nach Mailing hoch und verhinderten so Schlimmeres.