Drinnen:Eiserner Mann im Schilderwald

Von Barbara Hordych, München

Der Schulstart hält für Eltern von Grundschulkindern alljährlich vielerlei Herausforderungen bereit: Neben dem Abarbeiten von dezidiert formulierten Materialzetteln - verflixt, warum sind immer nur diese Schnellhefter in hellgrau und das Zwölfer-Set Ölpastellkreiden so schnell ausverkauft? - benötigen die Erstklässler natürlich auch eine Einweisung in den Straßenverkehr. Was liegt da näher als der Weg ins Verkehrszentrum des Deutschen Museums? Schließlich lässt sich dort nicht nur die Bedeutung diverser Zeichen und Regeln am konkreten Anschauungsobjekt erlernen, sondern gleichzeitig auch noch das historische Bewusstsein schärfen. Und das wissen Eltern mit Weitblick zu schätzen. Schließlich sind es nur noch drei Jährchen, bevor die Rangelei um die Noten für den Übertritt beginnt - und da lässt sich mit Allgemeinwissen insbesondere im Heimat- und Sachunterricht immer punkten.

So kann man bei der Führung "Die Ampelmännchen im Verkehrszentrum" am Samstag, 17. September, ausgemusterte Helfer wie den "Eisernen Schutzmann" kennenlernen: "Das war eine Figur aus Blech, die wie ein Verkehrspolizist aussah, die Arme ausgebreitet hatte und mit einem Hebel immer in die entsprechende Richtung gedreht wurde", sagt Museumsmitarbeiter Stephan Scheel. Gesteuert wurde er von einem Verkehrspolizisten, der nicht mehr auf der zugigen Kreuzung stehen musste, sondern an der Seite in einer kleinen Kabine saß. Auch das Fußgängerzeichen habe eine Wandlung hinter sich: Das Schild zeigte früher einen Mann mit einem Kind. "Dann aber ging den Verantwortlichen auf, dass Kinder das Schild als Aufforderung missverstehen könnten, mit dem 'bösen Mann' mitzugehen", sagt Scheel. Weswegen heute eine Frau mit Kind zeigt, wo es lang geht.

© SZ vom 16.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: