Weichs:Alkoholausschank endet im Fasching um 19 Uhr

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"Wir gehen die Sache offensiv an", sagt Faschings-Komitee-Sprecher Joachim Drexler über die neuen Regeln. (Foto: Toni Heigl)

Die neuen Regeln sind Konsequenz aus den massiven, gewalttätigen Ausschreitungen im vergangenen Jahr.

Von Anna-Sophia Lang, Weichs

Der Weichser Fasching findet in diesem Jahr ohne einen Kehraus im beheizten Festzelt statt. Zwar beginnen die Feierlichkeiten am Faschingsdienstag wie gewohnt mit dem Umzug. Das anschließende Faschingstreiben wird aber in die Ortsmitte verlegt und endet um 20 Uhr. Darauf einigten sich Vertreter von Gemeinde, Landratsamt, Polizei, Sicherheitsdiensten, Hilfsorganisationen und Faschingskomitee.

Sie zogen damit Konsequenzen aus den massiven, gewalttätigen Ausschreitungen, die den Weichser Fasching im vergangenen Jahr überschattet hatten. Horden von alkoholisierten und aggressiven Männern waren durch die Gemeinde gezogen und hatten an mehreren Stellen Schlägereien angefangen. Auch Polizisten und Sicherheitsleute, die im Chaos den Überblick verloren, wurden angegangen. Eine ehrenamtliche Helferin vom Roten Kreuz wurde vom Schlag eines Jugendlichen so hart am Kopf getroffen, dass sie mit Verdacht auf Schädel-Hirn-Trauma ins Krankenhaus gebracht wurde. Wer die Gewalt ausgelöst hatte, ist bis heute unklar. Bürgermeister Harald Mundl (parteilos) und Vertreter des Faschingskomitees berichteten von Schlägertrupps , die von außerhalb mit dem Ziel nach Weichs gekommen seien, Unruhe zu stiften. Die Polizei bestätigte dies jedoch nicht. Festnahmen gab es keine.

Die Supermärkte sollen bereits am Nachmittag schließen

Vertreter von Gemeinde, Polizei, Rotem Kreuz und Faschingskomitee machten auch den Alkoholkonsum der Faschingsteilnehmer als Ursache für die Gewalttaten aus. Deshalb soll in diesem Jahr von 19 Uhr an kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Auch die in der Ortsmitte gelegene Pizzeria, so will es die Gemeinde, soll diesem Gebot im Bereich ihrer Freischankflächen folgen. Die Gemeinde wird außerdem Gespräche mit dem ortsansässigen Discounter führen und darum bitten, dass das Geschäft um 15 Uhr schließt. Dort hatten sich in den vergangenen Jahren viele Faschingsteilnehmer mit alkoholischen Getränken eingedeckt.

Außerdem müssen alle Wägen, die am Umzug teilnehmen, das Gemeindegebiet nach dem Umzug umgehend verlassen. Das Faschingskomitee teilt außerdem mit, dass Gruppen vom Umzug ausgeschlossen werden, die im vergangenen Jahr "durch das Verhalten einzelner Mitglieder ungünstig aufgefallen sind". Welche Gruppen damit gemeint sind, wollte Komitee-Sprecher Joachim Drexler nicht sagen. Ob tatsächlich jemand ausgeschlossen wird, hängt davon ab, wer sich tatsächlich zum Umzug anmeldet.

"Wir gehen die Sache offensiv an", sagt Drexler. Er sei mit dem Ergebnis der Gespräche zufrieden. Dass es in diesem Jahr keinen Kehraus im Festzelt gibt, sei keine Enttäuschung. Werner Kerzel, Hauptamtsleiter der Gemeinde Weichs, spricht von einer "guten Lösung". Die Beteiligten hoffen nun, dass der Fasching in diesem Jahr friedlich bleibt.

© SZ vom 15.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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