Vor Schulen und Kitas:Hebertshausen bremst Autofahrer

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Im zentralen Bereich der Durchgangsstraße ist künftig nur noch Tempo 30 erlaubt - nicht zuletzt zum Schutz der Kinder

Von Petra Schafflik, Hebertshausen

Für mehr Sicherheit müssen Autofahrer künftig runter vom Gas: Im Bereich von Schulen und Kitas an der zentralen Freisinger / Münchner Straße wird in Hebertshausen jetzt Tempo 30 eingeführt. Die Geschwindigkeitsbegrenzung soll "von Ampel zu Ampel" gelten, erläuterte Bürgermeister Richard Reischl (CSU) im Gemeinderat, also zwischen den Einmündungen Torstraße und Krautgartenstraße. Auch wenn nicht alle von der Maßnahme überzeugt waren, folgte schließlich eine deutliche Mehrheit im Gremium dem Vorschlag.

In Hebertshausen gibt es schon länger Bestrebungen, die Geschwindigkeit im Zentrum zu drosseln. Auch Bürger fragten immer wieder nach einem schärferen Tempolimit gerade im Bereich der Schule, so Bürgermeister Reischl. Doch bisher waren der Gemeinde die Hände gebunden. Denn an überörtlichen Strecken, zu denen die Freisinger Straße als Staatsstraße 2339 auch zählt, hatte der zügige Verkehrsfluss stets Vorrang. Erst eine Änderung der Straßenverkehrsordnung, die Anfang des Jahres in Kraft getreten ist, macht nun strengere Tempolimits im Bereich von Einrichtungen wie Kitas, Schulen oder Altenheimen möglich. Eine Option, die der Landkreis bereits genutzt hat, um an sieben Stellen für Kreisstraßen eine weitere Geschwindigkeitsbegrenzung zu erlassen. Genau diese Regelung will nun auch Hebertshausen anwenden. Im zentralen Bereich der Ortsdurchfahrt liegen auf der nördlichen Seite Grund- und Mittelschule, Kindergarten Sankt Georg und das neue Kinderhaus. Direkt gegenüber befinden sich die im Herbst neu installierte Bamberger Schule und ein großzügiger Parkplatz. Gerade durch die neuen Einrichtungen südlich der Freisinger Straße queren viel mehr Fußgänger als davor die Freisinger Straße, die mit täglich 20 000 Fahrzeugen enorm stark befahren ist. "Da ist Tempo 30 von Vorteil", so der Rathauschef. Eine Meinung, der die Mehrheit im Rat folgte.

"Ein schlüssiges Argument dagegen gibt es nicht", sagte die Kinder- und Jugendreferentin des Gemeinderats, Elke Fiedel (CSU). "Es tut keinem weh, die Autofahrer verlieren kaum Zeit." Als Nebeneffekt könnten sich vielleicht die Anwohner über weniger Lärm freuen, hofft Caroline Heinz (SPD). Nicht alle teilten diese Überzeugung. An der Verkehrsdichte ändere ein Tempolimit nichts, gab Klaus Wallner (Freier Bürgerblock Hebertshausen) zu bedenken. Für die Sicherheit der Fußgänger sorgten schon ordentliche Gehwege und die beiden Ampelanlagen, erklärte Florian Ziegldrum (CSU). Und auf der exakt 480 Meter langen Strecke, auf der das Tempolimit gelten soll, verlören PKW-Lenker immerhin 36 Sekunden, hat Ziegldrum ausgerechnet. "Das ist gefühlt lang."

Eine Mehrheit schloss sich aber dem Vorschlag der Verwaltung an, das Landratsamt soll nun rasch die notwendige verkehrsrechtliche Anordnung treffen. Das verschärfte Tempolimit wird - wie vor Schulen üblich - nur von Montag bis Freitag von sieben bis 17 Uhr gelten. Auch in der Ferienzeit dürfen Autofahrer weiterhin Tempo 50 fahren.

© SZ vom 11.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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