Volksfest Dachau - eine Bilanz
Volksfestvorabend mit der Blechblos'n
Traditionell veranstaltet die Blechblos'n die Bierprobe am Vorabend des Dachauer Volksfests. Wer aber dabei sein will, muss sich beeilen. Die Karten sind jedes Jahr schnell ausverkauft - dafür gibt es wohl an keinem anderen Abend eine so gute Stimmung im Großen Festzelt. Die Besucher heuer werden sich nur an eine Kleinigkeit negativ erinnern: Es regnete ins Zelt, auch wenn so einige behaupteten, dass es sich bei den Wassermassen um Kondenswasser gehandelt habe. Andererseits kann es auch einmal ganz lustig sein, mit Schirm im Bierzelt zu sitzen. Macht man ja auch nicht alle Tage.
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Besuchermagnet Volksfest
Natürlich steht am Dachauer Volksfest niemand an den Eingängen und zählt genau nach, wie viele Menschen tatsächlich auf die Festwiese gekommen sind. Nach Auskunft der Stadt waren es aber 320.000 Besucher in zehn Tagen. Vor allem an den Wochenenden und zum Feuerwerk am Donnerstag waren die Zelte voll. Und ganz ehrlich: Recht viel mehr Menschen verträgt das Volksfest auch nicht - es ist angenehm, wenn man auch um acht Uhr abends noch einen Platz im Zelt findet.
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Beliebter Jugendtreffpunkt
Seit einigen Jahren zeichnet sich ein Trend ab: Die Jugend geht wieder gerne aufs Volksfest - und das am liebsten in Tracht. Beliebter Treffpunkt für alle unter 18-Jährigen ist der Autoscooter. Alle, die schon ins Bierzelt dürfen, haben 's Ziegler für sich entdeckt. Das Zelt von Andrea Schneider-Simon ist der Nachfolger vom Niagara-Zelt, das ebenfalls schon aufs Partymachen ausgelegt war. Der Übergang hat nahtlos funktioniert.
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Rauchverbot? - Kein Problem
Über das bayerische Rauchverbot ist viel diskutiert worden - doch die Bedenken waren unbegründet. In den Dachauer Zelten wurde kaum geraucht. Die wenigen Raucher wurden vom Sicherheitspersonal darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihre Zigarette ausmachen müssen. Die Polizei wurde kein einziges Mal wegen eines Verstoßes gerufen. Vielmehr trafen sich die Raucher draußen - die meisten hatten damit kein Problem.
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1200 Hektoliter Bier und eine unbekannte Zahl Hendl
Reinhard Hörmann, der nach 2006 und 2007 das große Festzelt heuer zum dritten Mal bewirtschaftet, weiß noch nicht, wie viele Hendl er verkauft hat. Die Bedienungen hatten jedenfalls einiges zu tun und vor allem schwer zu schleppen. Hörmann zeigt sich zufrieden: "Das Volksfest ist für uns wie gewünscht verlaufen." Er hat 1200 Hektoliter Festbier verkauft, das von Spaten extra für das Dachauer Volksfest gebraut wird.
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Von Krise keine Spur
Schausteller und Budenbesitzer ziehen eine positive Bilanz, von Krise ist hier keine Spur. Sprecher Paul Tille meldet zehn Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Die Dachauer hatten ihren Spaß vor allem an Schießbuden und Spielgeschäften. Als kleines Dankeschön an das Stammpublikum verteilten die Schausteller beim Einzug heuer 222 Freichips für die Amüsiermeile auf der Ludwig-Thoma-Wiese.
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Eine fast friedliche Wiesn
Es ist jedes Jahr dasselbe: Sobald das Dachauer Volksfest begonnen hat, häufen sich kuriose Meldungen im Polizeibericht. Da ist plötzlich die Rede von einem, der ein Auto aufgebrochen hat, um sein "Geschäft" zu verrichten. Oder von jungen Männern, die Whiskey-Flaschen stehlen und deren Freunden, die sie aus dem Gewahrsam der Sicherheitsleute befreien wollen. Ausgeschlagene Zähne sind auch keine Seltenheit - sei es durch eine Schlägerei oder einfach nur, weil jemand im Suff das Gleichgewicht verloren oder einen Laternenmasten übersehen hat. Auch Sonnenschirme und Stufen können gefährlich sein, wie so mancher Besucher feststellen musste. Und dennoch meldet die Polizeiinspektion Dachau ein relativ ruhiges Fest - mit Ausnahme des letzten Montags, als ein Polizist attackiert und verletzt worden ist. Die Beamten verzeichneten 31 Körperverletzungen.
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Seit 25 Jahren auf dem Volksfest
Das Dachauer Volksfest hat nicht nur ein Stammpublikum, sondern bietet auch Schausteller, die seit Jahren immer wieder gerne kommen. Einer von ihnen ist Herbert Koppenhöfer. Mit seiner Schiffschaukel ist er zum 25. Mal auf der Thoma-Wiese. Der 64-jährige Koppenhöfer führt den Betrieb in dritter Generation. Obwohl sein Geschäft nach eigenen Angaben gut läuft, hat er eine Veränderung festgestellt: "Früher war das Volksfest für Kinder noch etwas Besonderes. Da haben die Buben und Mädchen oft fünf Chips auf einmal gekauft. Heute ist die Konkurrenz wohl größer.
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Forellen werden immer beliebter
Man findet sie rechts neben dem großen Festzelt, und zwar schon seit 1954. Seit 56 Jahren verkauft die Fischbraterei Eckart Makrelen und Forellen. Die Dachauer greifen mehr und mehr zu Forellen, auch wenn gegrillte Makrelen eigentlich die klassischen Wiesnfische sind, wie Inhaberin Angela Eckart weiß. Ihr Tipp für gelungenen Steckerlfisch: Die ausgenommenen Fische einfach mit einer Marinade aus Öl, Gewürzen und Knoblauch bestreichen, sie der Länge nach vom Maul her auf Holzstäbe spießen und dann knusprig grillen. So gut wie beim Profi schmeckt es aber daheim meist nicht.
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Die älteste ist 105 Jahre
Die Stadt hat mehr als 8000 Einladungen für den Altennachmittag am Volksfest verschickt - 3500 Senioren sind ihr gefolgt. Für jeden gab es eine Maß und Würstl. Unter den Besuchern war auch eine der treuesten Volksfestgängerinnen: Maria Sedlmair, die mit ihren 105 Jahren die älteste Bürgerin Dachaus ist. Der Marsch im Bierzelt gefiel der Rentnerin. "Ist doch schön, wenn sich ein bisschen was rührt", sagte sie und klopfte im Takt mit.
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Kuriose Fundstücke
Gebisse, Hunde, Eheringe oder gar Kinder - im Fundbüro auf dem Münchner Oktoberfest werden jährlich allerhand unübliche Dinge abgegeben. Die Dachauer hingegen passen offensichtlich besser auf ihre Sachen auf. "Bei uns gab es nichts Kurioses", sagt Rechtsamtsleiter Josef Hermann. Wer dennoch etwas vermisst oder etwas gefunden hat, kann sich im Bürgerbüro der Stadt Dachau in der Pfarrstraße 2 melden.
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Lose, Kuscheltiere und Freifahrt-Chips
Seit 30 Jahren ist es Tradition in Dachau, dass der Kindernachmittag mit den berühmten Schüssen aus der Guatlkanone eröffnet wird. Hier gibt's für die Kleinen Lose, Kuscheltiere, Freifahrt-Chips und Süßigkeiten. Den Dachauer Kindern gefällt es - sie belagerten die Festwiese schon Stunden vor der Eröffnung des Kindernachmittags. Absolut ärgerlich, aber leider immer wieder zu beobachten: Eltern, die sich in die Jagd nach Freifahrten einmischen und sogar Chips aus der Guatlkanone klauen.
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Liebe in Dachau gefunden
Sie lernten sich auf der Ehrenrunde kennen, nachdem Björn Thurau vom Team Bergstraße gerade das Dachauer Bergkriterium 2009 gewonnen hatte. Seitdem sind er und Lisa aus Dachau ein Paar. Thurau trainiert nun regelmäßig in Dachau. Das hat ihm offenbar genutzt: Auch in diesem Jahr holte er sich den Sieg in Bayerns drittgrößtem Radrennen, das über die Kopfsteinpflaster und den Anstieg am Altstadtberg führt.
Volksfest Dachau - eine Bilanz
Feuerwerk trotz Regen
Es ist unbestritten das Highlight auf dem Volksfest: das Brillantfeuerwerk, das vom Schlossberg aus abgefeuert wird. Tausende Zuschauer zieht es jedes Jahr hin - auch heuer, obwohl es leicht regnete und so einige eine Absage befürchteten. Trotzdem waren die Gassen auf der Thoma-Wiese voll. Diejenigen, die kamen, hatten richtig spekuliert. Da für Sonntag noch schlechteres Wetter angesagt war, fand das Feuerwerk am Donnerstag statt. Ein Geheimtipp ist übrigens der Schlittenberg am Stadtweiher. Hier kriegt man zwar nichts von der Volksfeststimmung mit, die Aussicht auf das Feuerwerk ist aber unschlagbar.
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Ein Miteinander von Mensch und Tier
Ein wenig abseits von der Festwiese auf dem Gelände des Tierheims treffen sich alljährlich Hunde und ihre Besitzer zu einem Kräftemessen der anderen Art. Im Gaudiwettkampf des Tierschutzvereins müssen Mensch und Tier einen Hindernis-Parcours überwinden - das funktioniert nur, wenn sie zusammenarbeiten. Am besten gelang das in diesem Jahr Lydia Zimmerer, die mit ihrer zwölfjährigen Hündin Sita die anderen 33 Teilnehmer hinter sich ließ. Sowohl das Robben durch den Stoffschlauch als auch das Fischen von Hundespielzeug aus dem Planschbecken, das Manövrieren des Hundes durch die eigenen Beine und das Anlocken des Tieres mit dem Futternapf bereitete keine Probleme.
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Hohe Auszeichnung am Volksfest
Die Schausteller, Budenbesitzer und Wirte kennen ihn, er ist fast jeden Tag auf dem Dachauer Volksfest und hat als Hauptamtsleiter im Rathaus Dachau auch beruflich damit zu tun: Gemeint ist Günther Domcke, der sich seit 25 Jahren für das Volksfest engagiert. Heuer wurde er für die "vertrauensvolle Zusammenarbeit" von den Schaustellern ausgezeichnet. Er sei ein stiller Anwalt ihrer Belange. Als Präsent gab es standesgemäß ein Spielzeug-Karussell.