Unvorsichtige Autofahrer:Gefährliche Rutschpartien

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Schnee und Eis machten viele Straßen im Landkreis zu einem rutschigen Untergrund. (Foto: Niels Jörgensen)

Der Wintereinbruch führt zu einer Serie von Verkehrsunfällen mit sieben Verletzten

Von Christiane Bracht, Dachau

Schnee, Glätte und schlechte Sicht machen Autofahrern seit Mittwochnachmittag das Leben schwer. Und auch die Polizei ist praktisch im Dauereinsatz - zumindest zu den Hauptverkehrszeiten. Insgesamt 23 Unfälle meldeten die Beamten von Mittwoch 16 Uhr bis Donnerstagmorgen um 8 Uhr. Nachts war es laut Polizei einigermaßen ruhig. Die meisten Unfälle ereigneten sich in der abendlichen Rushhour bis 19.30 Uhr. Einen Unfallschwerpunkt gab es nicht. Die Zusammenstöße ereigneten sich im ganzen Landkreis, so Stefan Hocke vom Dachauer Revier. Die Hauptursachen für die vielen Rutscher und Auffahrunfälle seien zu wenig Abstand und angesichts der winterlichen Fahrbahnverhältnisse etwas zu schnelles Fahren. Die meisten kamen jedoch abgesehen von einigen Beulen und umgefahrenen Schildern beziehungsweise Leitpfosten recht glimpflich davon. Aber der Wintereinbruch hat auch sieben Verletzte gefordert.

Am schlimmsten hat es wohl einen 19-jährigen Schwabhausener getroffen. Er liegt nun im Dachauer Krankenhaus. Eigentlich hätte er laut Polizei gar nicht am Steuer sitzen dürfen, aber das bisschen Schnee hat ihn am Donnerstagmorgen gegen 6.30 Uhr nicht aufgehalten. Auf der Ludwig-Thoma-Straße in Unterbachern kam er von der Fahrbahn ab, fuhr eine Böschung hinauf, prallte gegen einen Baum, wurde von dort wieder auf die Straße zurückgeschleudert, touchierte dort ein geparktes Auto und blieb schließlich auf der Seite liegen. Bei dieser Odyssee durchs Unterholz verletzte sich der 19-Jährige und musste mit dem Krankenwagen abtransportiert werden. In der Klinik stellte sich schnell heraus, dass nicht nur der Schnee schuld am Unfall war, der Schwabhausener hatte laut Polizei vor der Fahrt offenbar Betäubungsmittel zu sich genommen. Einen Führerschein konnte er den Beamten auch nicht vorweisen. Den hatte er bereits bei einer früheren Drogenfahrt verloren. Nun erwartet ihn wohl ein Strafverfahren. Außerdem hat er einen Schaden von insgesamt 4000 Euro verursacht.

Bereits am Mittwoch gegen 17.20 Uhr geriet ein 24-jähriger Fürstenfeldbrucker auf der Strecke zwischen Ainhofen und Gundackersdorf kurz vor einer Kurve ins Schleudern und rutschte in den Gegenverkehr. Just in dem Moment kam ihm der Wagen einer 41-jährigen Dachauerin entgegen. Die beiden krachten so heftig zusammen, dass sich beide Fahrer sowie der zwölfjährige Sohn der Dachauerin diverse Prellungen und Schürfwunden zuzogen. Nach dem Unfall waren beide Autos so sehr demoliert, dass sie abgeschleppt werden mussten. Der Schaden beläuft sich laut Polizei auf etwa 11 000 Euro.

Ein 30-jähriger Münchner rutschte bereits um 16.15 Uhr auf der Robert-Bosch-Straße in Dachau auf den Wagen einer vor ihm fahrenden Karlsfelderin. Diese wollte laut Polizei links in eine Einfahrt abbiegen, bremste deshalb, der Münchner reagierte offenbar zu spät und brachte seinen Wagen nicht mehr rechtzeitig zum Stehen. Bei dem Aufprall verletzte sich die 30-jährige Karlsfelderin am Rücken. Der Schaden wird auf etwa 5500 Euro geschätzt.

Noch unglücklicher erwischte es einen 61-jährigen Radfahrer, der sich bei Eis und Schnee am Mittwoch um 18 Uhr in Dachau auf die Straße gewagt hatte. Auf der Ludwig-Thoma-Straße wollte er an einem langsam fahrenden SUV der Luxusklasse vorbeiziehen. Da bei blieb er unglücklicherweise am Außenspiegel der Großlimousine hängen und stürzte aufgrund der rutschigen Fahrbahn. Der Münchner Radfahrer fiel so unglücklich, dass er sich an der Schulter verletzte. Fahrrad und SUV blieben unbeschädigt.

© SZ vom 09.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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